Pressemitteilung |

Strafzölle für Schuhe aus China und Vietnam behindern freien Warenverkehr

(Berlin) - Zu den gestern (4. Oktober 2006) von der EU-Kommission verhängten Strafzöllen für Schuhimporte aus China und Vietnam erklärte heute (5. Oktober 2006) der Hauptgeschäftsführer der BAG, Rolf Pangels: „Die jetzt beschlossenen Zölle erinnern an die eigentlich als schon überwunden geglaubten Zeiten des staatlichen Protektionismus. Mit der Verhängung von Strafzöllen auf Schuhe wird die Vorhersehbarkeit und Berechenbarkeit der Handelsbeziehungen mit China und Vietnam erschwert. In Brüssel redet man gern und oft vom ungehinderten, freien Warenverkehr und propagiert bei jeder Gelegenheit die Zeichen der Globalisierung. Mit den abermals zur Debatte stehenden Schutzzöllen und Quoten für bestimmte Warengruppen werden diese Absichtserklärungen aber ad absurdum geführt. Wir setzen uns im Sinne unserer weltweit operierenden Unternehmen massiv für einen freien und unreglementierten Warenverkehr mit den beiden Ländern ein. Die EU-Kommission täte gut daran, Konzepte zu entwickeln, die mittel- und langfristig gänzlich auf Quoten und Schutzzölle verzichten.“

Die deutschen Einzelhandelsunternehmen vertrauten auf den freien weltweiten Handel, so der Verband. Durch die Verhängung von Strafzöllen werde die europäische Schuhindustrie auch nicht konkurrenzfähiger. Der Handelsverband BAG fordert, dass die Einflussmöglichkeiten nicht-industrieller Interessengruppen, wie z. B. des Handels und der Konsumenten, auf Verfahren zur Regelung von Warenkontingenten verbessert werden müssten. Insbesondere müssten längere Vorlaufzeiten eingerichtet, bessere Informationsmöglichkeiten über den Verfahrensstand geschaffen und die Qualität der Verfahrensunterlagen verbessert werden. Letztlich seien für den europäischen Handel Transparenz und Vorhersehbarkeit entscheidend, um einen ungestörten weltweiten Einkauf zu gewährleisten.

Quelle und Kontaktadresse:
Handelsverband BAG, Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V. Rolf Pangels, Hauptgeschäftsführer Friedrichstr. 60, 10117 Berlin Telefon: (030) 2061200, Telefax: (030) 20612088

(sk)

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