Pressemitteilung |

Strompreise gehen rasant nach oben

(Essen) – Als Auftakt für den Energie-Gipfel bei Bundeskanzlerin Merkel steigen die Strompreise mit zunehmender Geschwindigkeit. Allein in den letzten vier Wochen ist der VIK-Strompreisindex* um fast 8 Prozent gestiegen, auf Jahresbasis wären das erschreckende 100 Prozent, so der VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft. Der VIK-Index berücksichtigt neben dem Strompreis auch die Netzgebühren. Diese sind auf hohem Niveau gegenüber der Strompreisentwicklung nahezu konstant geblieben und haben so den Anstieg des Index insgesamt „verlangsamt“. Der für den Strompreis von Industrie und Gewerbe richtungs¬weisende Jahresbaseloadpreis an der Leipziger Strombörse EEX hat sich allein seit Anfang Dezember 2005 von 44,16 Euro/MWh auf 54,99 Euro/MWh oder um 24,5 Prozent erhöht.

Unter Markt- und Wettbewerbsgesichtspunkten gibt es für diese Entwicklung keinerlei Begründung. Ende 2005 waren die Stromeinkäufe für 2006 abgeschlossen. Nun werden die Stromlieferungen ab 2007 gehandelt. Der Einkaufsdruck ist daher noch niedrig. Die wenigsten Unternehmen verhandeln derzeit über Lieferungen ab 2007.

Dem negativen Einfluss des engen deutschen Stromoligopols auf die Strompreise können nach Einschätzung des VIK nicht allein das Bundeskartellamt und die Bundesnetzagentur mit ihren Engagements für wettbewerbsgerechte Strompreise und offene Netze entgegenwirken. Bevor Stromvertragsverhandlungen 2006 in großem Stil beginnen und der Strompreis-Zug erneut in die falsche Richtung abfahrt, muss die Politik dringend Lösungen finden, die den Standort Deutschland auch für stromintensive Unternehmen und deren Mitarbeiter erhalten. Spätestens auf dem Energie-Gipfel der Bundeskanzlerin müssen kurzfristige praktikable Lösungen auf den Tisch.

* Der VIK-Index spiegelt die Entwicklung des Strompreises für große Kunden und basiert auf der Börsenpreisentwicklung und den Netzentgelten, Grundlage für die Berechnung des VIK-Strompreisindexes sind die Preise der folgenden vier Quartale an der Strombörse EEX in Leipzig und Netznutzungsentgelte für verschiedene Abnahmeverhältnisse von Mittelspannungskunden. Eine Gewichtung der Base- und Peakanteile erfolgt nach für Industrieunternehmen typischen Jahresbenutzungsstunden zwischen 3.000 und 6.000 h/a, wobei der Peakanteil bei steigenden Benutzungsstunden sinkt und der Baseanteil überwiegt.

Quelle und Kontaktadresse:
VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V. Roland Schmied, Pressesprecher Richard-Wagner-Str. 41, 45128 Essen Telefon: (0201) 810840, Telefax: (0201) 8108430

(sk)

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