Pressemitteilung | Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) - Hauptgeschäftsstelle

Studie zum Leistungsbedarf der Gas-Verteilnetzbetreiber veröffentlicht / Bei Energieverbrauchsänderungen ist direkter Schluss / Leistungsänderung nicht zielführend

(Berlin) - Bei Energieverbrauchsänderungen im Gasnetzbereich ist ein direkter Schluss auf die entsprechende Leistungsänderung nicht zielführend. Es ergibt sich für die Jahre 2020 und 2025 für Deutschland im Mittel ein Faktor zwischen Verbrauchsreduktion und Leistungsreduktion von etwa 1,6:1 bis 2,1:1. So lauten die wesentlichen Ergebnisse der Studie zum zukünftigen Leistungsbedarf der Verteilnetzbetreiber, die von der Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas in Auftrag gegeben wurde. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sowie der Verband GEODE waren als Partner in der begleitenden Expertengruppe vertreten.

Hintergrund ist, dass die Fernleitungs- und Verteilnetzbetreiber bislang von unterschiedlichen Annahmen hinsichtlich der Entwicklung von Erdgasverbrauch und Leistungsbedarf ausgegangen sind, was zu Diskussionen bei der Erstellung des Netzentwicklungsplans Gas führte. Hierbei verfolgten die Fernleitungsnetzbetreiber den Ansatz, die 2005 von der TU München erhobenen durchschnittlichen Benutzungsstunden als Konstante für die Umrechnung von Energie in Leistung anzusetzen und prognostizieren generell einen Rückgang des Leistungsbedarfs. Die Verteilnetzbetreiber hingegen stützen sich bei ihren Prognosen auf das tatsächliche Wachstum der letzten Jahre und prognostizieren individuell einen Trend für die nächsten zehn Jahre, der häufig in einem leicht steigenden Leistungsbedarf resultiert.

Im Rahmen dieser Studie wurde analysiert, wie sich die Vollbenutzungsstunden, also der Zusammenhang zwischen Energieverbrauch und Leistung, bei Änderungen des Gasverbrauchs verhalten. Darauf aufbauend wurde der Leistungsbedarf der Erdgasversorgung Deutschlands bis zum Jahr 2025 unter den Rahmenbedingungen der im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie erstellten Studie "Entwicklung der Energiemärkte - Energiereferenzprognose" modelliert. Demnach wird sich im Zeitraum von 2015 bis 2025 entsprechend den Rahmenbedingungen der Energiereferenzprognose ein Rückgang des Gasbedarfs von 12,7 Prozent ergeben, der einen Rückgang des Leistungsbedarfs als Studienergebnis von 7,8 bis 6,2 Prozent ergibt. Die Untersuchungen ergaben deutliche sektorale Unterschiede, weshalb die Verwendung dynamischer Vollbenutzungsstunden zu empfehlen ist.

Hintergrund: Grundlage für die Untersuchungen waren detaillierte Netzdaten von 35 Erdgasnetzen, welche von 25 Verteilnetzbetreibern zur Verfügung gestellt wurden. Ergänzt wurde die Datenbasis durch das Regionenmodell der Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft sowie durch simulationsgestützte Auswertungen zum Gebäudebestand. Der Endbericht der Studie mit weiteren Informationen sowie eine zusammenfassende Präsentation stehen unter folgendem Link zum Download bereit: http://ots.de/IXazL

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit über 245.000 Beschäftigten wurden 2012 Umsatzerlöse von mehr als 110 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 8,6 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 46 Prozent in der Strom-, 59 Prozent in der Erdgas-, 80 Prozent in der Trinkwasser-, 65 Prozent in der Wärmeversorgung und 26 Prozent in der Abwasserentsorgung.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU), Hauptgeschäftsstelle Carsten Wagner, Geschäftsführer, Kommunikation Invalidenstr. 91, 10115 Berlin Telefon: (030) 58580-0, Fax: (030) 58580-100

(sa)

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