Pressemitteilung | Hans-Böckler-Stiftung

Studie zur Regulierung von Stromnetzen / Versorgungssicherheit und Servicequalität wichtige Faktoren bei der Entgeltermittlung

(Düsseldorf) - Bei der Regulierung von Entgelten für die Nutzung von Stromnetzen sollte der Anreizmechanismus der Bundesnetzagentur so gestaltet werden, dass die Qualität der Versorgung berücksichtigt und gefördert wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) in Kooperation mit der E&E Consult. "Jede Anreizregulierung ist von einer Qualitätsregulierung zu flankieren, da das alleinige Wirken des Rationalisierungsanreizes sich zu Lasten der Qualität auswirken kann", resümieren die Autoren Dr. Jochen Diekmann, Dr. Hans-Joachim Ziesing (DIW) und Prof. Dr. Uwe Leprich (Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes). Zentrale Qualitätsmerkmale sind die Zuverlässigkeit der Versorgung und die Serviceleistungen für die Kundinnen und Kunden.

Zumindest die Versorgungszuverlässigkeit sollte auch direkt in das Benchmarking einbezogen werden, das eine wichtige Rolle bei der Kalkulation angemessener Entgelte durch die Netzagentur spielt, so die Energieexperten. Die Regulierung müsse zugleich einen angemessenen Spielraum für notwendige Investitionen in den Ersatz, die Erweiterung und die Umstrukturierung der Netze geben.

Die Studie wertet unter anderem Erfahrungen aus Großbritannien, Norwegen, Österreich und Australien aus. Grundsätzlich seien die Liberalisierung und die Regulierung geeignet, durch eine höhere Effizienz gesamtwirtschaftlich die Bedingungen für Wachstum und Beschäftigung zu verbessern, analysieren die Autoren. Im Energiesektor erwarten die Wissenschaftler hingegen als Folge der Regulierung einen Beschäftigungsrückgang. Wenn im Rahmen der Anreizregulierung die Versorgungssicherheit und die Versorgungsqualität berücksichtigt würden, fielen mögliche negative Beschäftigungseffekte aber geringer aus.

Quelle und Kontaktadresse:
Hans-Böckler-Stiftung Rainer Jung, Leiter, Pressestelle Hans-Böckler-Str. 39, 40476 Düsseldorf Telefon: (0211) 77780, Telefax: (0211) 7778120

(sk)

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