Pressemitteilung | (HESSENMETALL) Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen - Bezirksgruppe Darmstadt und Südhessen e.V.

Südhessische M+E-Industrie fordert für 2017 ein Arbeitsrecht 4.0 / Positives Wachstum nicht durch Reformstau belasten / globale Unsicherheiten und bürokratischer Mehraufwand schaden internationaler Konkurrenzfähigkeit der südhessischen M+E-Industrie

(Darmstadt) - "Die jährlich durchgeführte Umfrage unter Geschäftsführern südhessischer Metall- und Elektrounternehmen Ende November 2016 hat ein positives Wachstumssignal für 2017 ergeben. Dabei rechneten 67 Prozent der Unternehmen weiterhin mit einer vergleichbaren Lage, 27 Prozent sogar mit einer Verbesserung, aber sechs Prozent mit einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation", sagte Wolfgang Drechsler, Geschäftsführer der Bezirksgruppe Darmstadt und Südhessen von HESSENMETALL zum Jahreswechsel 2016/17.

"2017 werden den Verband der hessischen Metall- und Elektroindustrie und seine Mitglieder insbesondere das Megathema Wandel der Arbeitswelt und des Arbeitsrechts in Zeiten von Digitalisierung und Industrie 4.0 sowie die anstehende Bundestagswahl beschäftigen. Aber auch Themen wie Brexit, Freihandelsabkommen, politische Stabilität, Flüchtlinge, Gesetzesinitiativen, das schlechte Bildungsranking, die Zukunft der sozialen Sicherungssysteme und die Modernisierung der Gesellschaft durch die digitalen Technologien werden die Agenda bestimmen und zusätzliche Anstrengungen verlangen", prognostiziert Drechsler.

Die Herausforderungen im Zuge andauernder Volatilität aufgrund weltweit zunehmender instabiler politischer Strukturen treffen dabei auch die südhessische Wirtschaft. Fehlende Planungssicherheit und protektionistische Tendenzen belasten den Export und damit auch die volkswirtschaftliche Gesamtentwicklung. Insbesondere die EU und Deutschland profitieren vom internationalen Freihandel. Neue Handelsbarrieren und Abschottungen sind deshalb Gift für die im weltweiten Wettbewerb stehenden Unternehmen.

"Angesichts dieser Risiken darf die deutsche Politik die Kosten für den Faktor Arbeit nicht weiter erhöhen. Ein Überbietungswettbewerb an sozialstaatlichen Wohltaten im Wahlkampf ist auch mit Blick auf die großen Anstrengungen zur Qualifizierung und Integration von Flüchtlingen ein völlig falsches Signal.
Hinzu kommen die Kosten der fortschreitenden Digitalisierung der Arbeitswelt, bürokratische Belastungen sowie der Investitionsstau bei der Erneuerung und dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur. Wir wollen, dass die Produkte und Dienstleistungen unserer südhessischen Unternehmen auch künftig gefragt und unsere Firmen wettbewerbsfähig bleiben", so Drechsler.

Hierfür brauchen wir Reformbereitschaft und Willen zu Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Ganz besonders bei der Vereinfachung und Flexibilisierung des Arbeitszeitrechts, des Arbeitsschutzes und des Datenschutzes, aber auch des Betriebsverfassungsrechts. Die Modernisierung der Arbeitswelt müsse aber auch durch die Gesellschaft und ihr Bildungssystem begleitet werden. "Wir müssen mutig nach vorne schauen und bisher gültige Erfolgsmodelle kritisch hinterfragen", fordert Drechsler. Dies stärke nachhaltig Chancen und Perspektiven in der digitalen Welt.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen Bezirksgruppe Darmstadt und Südhessen e.V. (HESSENMETALL), Haus der Wirtschaft Südhessen Reinhold Stämmler, Bereichsleiter, Öffentlichkeitsarbeit Rheinstr. 60, 64283 Darmstadt Telefon: (06151) 2985-0, Fax: (06151) 29852-0

(sy)

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