Pressemitteilung | VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V. - Hauptgeschäftsstelle

Symposium Innovationsfähigkeit der deutschen Industrie - am Beispiel / der Stahlindustrie

(Düsseldorf) - Wie kann die Innovationsfähigkeit der Stahlindustrie weiter gesteigert werden? Diese Frage war das Kernthema des Symposiums am 10. September in Berlin, das von der Wirtschaftsvereinigung Stahl und dem VDI Verein Deutscher Ingenieure ausgerichtet wurde. Rund 150 Teilnehmer aus Politik, Verbänden und Industrie führten einen intensiven Dialog darüber, wie Unternehmen, Ingenieure, Wissenschaft und Politik Innovationsprozesse im Bereich Stahl verbessern können, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche und der deutschen Volkswirtschaft insgesamt weiter zu stärken. Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer, Präsident des Verein Deutscher Ingenieure (VDI), machte in seiner Begrüßung deutlich, dass Innovationen in der Stahlindustrie in einem engen Verbund von Forschungsinstitutionen, Stahlanwendern und -produzenten entstehen. "Die Entwicklung hochfester Stähle für den Automobilbau ist ein Beispiel dafür, wie Unternehmen verschiedener Branchen zusammenarbeiten. Ingenieure tragen entscheidend zu diesem Kompetenztransfer bei", so Ungeheuer.

Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeministerium für Bildung und Forschung, betonte, dass "Made in Germany" weltweit einen ausgezeichneten Ruf genießt. Dies gelte auch für die Stahlindustrie, die sich jedoch dem steigenden Innovationsdruck sowie dem Druck, Innovationszyklen zu verkürzen, stellen muss. Mit den Forschungsprogrammen "Innovationen für die Produktion, Dienstleistungen und Arbeit von morgen" im Rahmen der Hightech-Strategie sowie "WING - Werkstoffinnovationen für Industrie und Gesellschaft" wolle die Bundesregierung erreichen, dass Deutschland Produktionsstandort mit hoher Materialkompetenz bleibt, so Rachel. "In der Tat, wir brauchen Förderung, die Grundlagen- und Anwendungsforschung gleichermaßen berücksichtigt und eine langfristige Perspektive bietet", argumentierte Dr. Peter Dahlmann, Wirtschaftsvereinigung Stahl VDI Verein Deutscher Ingenieure e. V. Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Stahlinstituts VDEh. Dahlmann wies darauf hin, dass das Forschungsnetzwerk Stahl sowohl im internationalen Vergleich, als auch im Vergleich der verschiedenen Werkstoffe einzigartig ist. Die Kooperation zwischen den verschiedenen Gliedern der Wertschöpfungskette war das zentrale Thema der Paneldiskussion. Dr. Gerald Eckstein von Robert Bosch betonte, dass kurze Wege kosteneffizient seien und darüber hinaus sicherstellen, dass alle Partner der Produktentwicklung in der Wissenstiefe mithalten. Prof. Dr. Hans Ferkel von ThyssenKrupp Steel Europe berichtete, dass sein Unternehmen "Innovationsbörsen" mit Beteiligung der Kunden organisiert, um die aussichtsreichsten Ideen für neue Lösungen zu identifizieren.

Dr. Karl Lichtblau vom Institut der deutschen Wirtschaft Consult erläuterte, dass Materialinnovation eine enorme wirtschaftliche Relevanz hat, auch wenn sie nicht direkt wahrnehmbar ist. "Ingenieure müssen noch bessere Innovationsmanager werden" forderte Ralph Appel, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied und Direktor des VDI. Detlef Dauke, Abteilungsleiter für Innovations-, IT und Kommunikationspolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, ging auf die Zukunftsherausforderungen der Stahlindustrie in Deutschland ein: "Die Branche muss die Innovationsdynamik aufrechterhalten, die sie in den letzten zwanzig Jahren bewiesen hat. Sie muss neue Wege in der Produktion gehen, neue Geschäftsmodelle suchen und das veränderte gesellschaftliche und politische Umfeld dabei berücksichtigen". In seinem Schlussstatement betonte Dr. Peter Dahlmann, dass die Innovationskraft der Stahlindustrie in Deutschland und das Potenzial des Werkstoffs Stahl noch nicht ausgeschöpft sind. Hightech sei ohne leistungsfähige und zuverlässige Werkstoffe nicht möglich. Deutschland brauche auch künftig eigene Stahlherstellung, da diese eine Hebelwirkung auf verarbeitende Branchen hat. Die Politik sei aufgefordert, dafür die Rahmenbedingungen zu schaffen. Zudem wies Dahlmann auf das Vorhaben des Stahlinstitutes VDEh hin, die Leistungen junger Ingenieure und Ingenieurinnen im Bereich Metallurgie auf besondere Weise zu würdigen.

Quelle und Kontaktadresse:
VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V., Hauptgeschäftsstelle Pressestelle VDI-Platz 1, 40468 Düsseldorf Telefon: (0211) 6214-0, Fax: (0211) 6214-575

(sy)

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