Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI)

"TÜV" für EU-Biosprit-Ziele dringend erforderlich

(Bonn) - Eine dringende Überprüfung der ehrgeizigen Biosprit-Ziele, wie sie von der EU-Kommission festgelegt wurden, mahnen führende Mitglieder des Europäischen Parlamentes an. Die EU-Kommission hat bekanntlich verpflichtende Beimischungsziele für Biosprit in Höhe von 10 Prozent bis zum Jahr 2020 festgelegt. Die deutsche und europäische Süßwarenindustrie fordern seit langem zusammen mit anderen Verbänden der Lebensmittelwirtschaft eine umfassende Berücksichtigung wissenschaftlicher Studien und Erkenntnisse über die möglichen Auswirkungen der Erzeugung, des Einsatzes und der Umweltverträglichkeit von Biokraftstoffen und Bioenergie an. "Wie jeder Pkw sollte auch der Sprit zum TÜV", fordert Dr. Dietmar Kendziur, Vorsitzender des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie. "Die derzeitige Politik zu Biosprit ist ökonomisch und ökologisch verfehlt."

Wissenschaftliche Gremien der Europäischen Union sowie verschiedener EU-Mitgliedstaaten – darunter auch Deutschland – haben erhebliche Zweifel an der Nützlichkeit und der Umweltverträglichkeit derartiger Zielsetzungen geäußert. Nach dem im Frühjahr veröffentlichten Gutachten des Wissenschaftlichen Beirates Agrarpolitik beim Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz "kann der deutschen Politik aus klimaschutzpolitischer Sicht nicht empfohlen werden, die Förderung der Bioenergieerzeugung auf Ackerflächen weiter auszubauen."

Jüngst hatten die European Environmental Agency (EEA) und das Joint Research Centre (JRC) das EU-Beimischungsziel von 10 Prozent als wenig zielführend in puncto Treibhausgasverminderung und darüber hinaus auch als äußerst kostenträchtig verworfen. Die derzeit weltweit einsetzende Diskussion über den wachsenden Bedarf an bezahlbaren Lebensmitteln für weite Teile der Weltbevölkerung könnte ein Übriges tun, um die fehlgeleitete Entwicklung im Bereich der Biokraftstoffe und Bioenergie in vernünftige Bahnen zu lenken. Ob die europäischen und auch die nationalen Bemühungen im Bereich der Bioenergie in der vorgelegten Form je eine TÜV-Plakette bekommen, bleibt abzuwarten. Eine erhebliche Nachbesserung ist in jedem Fall geboten.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI) Pressestelle Schumannstr. 4-6, 53113 Bonn Telefon: (0228) 260070, Telefax: (0228) 2600789

(el)

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