Pressemitteilung | Verbraucherzentrale Sachsen e.V.

Tag der Biologischen Vielfalt am 22. Mai: Gentechnik contra Artenreichtum / Sachsens Verbraucherschützer weisen auf mögliche Risiken der grünen Gentechnik hin

(Leipzig) - Fünf geheim gehaltene Aussaaten von gentechnisch veränderten Maissorten sind Anfang Mai in Sachsen erfolgt. Wie sich gentechnisch veränderte Pflanzen in ihrer Umwelt auswirken, ist schwer abzuschätzen. Sind sie mit ihren neuartigen Eigenschaften jedoch erst einmal in die Umwelt entlassen und kreuzen sich dort aus, lässt sich dies nicht mehr rückgängig machen.
Vor diesem Hintergrund kann die Gentechnik eine Gefahr für die biologische Vielfalt bedeuten, da alte und herkömmliche Kulturpflanzensorten und Arten verdrängt werden können. Der Internationale Tag der biologischen Vielfalt am 22. Mai soll das Problem des zunehmenden Verlustes vieler Arten, Rassen und Lebensräume stärker ins Bewusstsein rufen. Die nachhaltige und ökologische Landwirtschaft kann den Erhalt der Kulturlandschaft und der biologischen Vielfalt gewährleisten. In der traditionellen Züchtung werden neue Nutzpflanzensorten mit den gewünschten Merkmalen durch Kreuzung entwickelt, die in der Regel nur innerhalb einer Art möglich ist. In der Gentechnik dagegen werden Gene einer Art mit den gewünschten Eigenschaften in den Organismus einer anderen Art übertragen. So gelangen durch Überschreiten der natürlichen Artengrenzen Gene von Bakterien, Tieren oder sogar Menschen in Nutzpflanzen, die als Lebensmittel für die menschliche Ernährung bestimmt sind. Der Verbraucher kann durch seine Entscheidung gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel mit seinem Kaufverhalten gezielt Einfluss nehmen auf die Zunahme von Gentechnik in unseren Kulturpflanzen und somit in unseren Lebensmitteln.

Um Verbraucher im Freistaat bei ihrer Lebensmittelwahl zu unterstützen, hat die Verbraucherzentrale Sachsen stichprobenartig und beispielhaft sächsische Lebensmittelhersteller befragt, ob sie über die neuen seit April 2004 geltenden Kennzeichnungsvorschriften hinaus garantieren können, gentechnikfrei zu produzieren. Fast 37 Prozent der befragten Unternehmen haben diese Garantieerklärung abgegeben. Um deren Zahl kontinuierlich zu erweitern, fordern die Verbraucherschützer sächsische Firmen auf, ebenfalls eine solche Garantieerklärung abzugeben. Auf www.verbraucherzentrale-sachsen.de (Presseinformation vom 15.04.2004) finden sich der Garantieerklärungsbogen sowie die Ergebnisse der Umfrage mit einer Liste derjenigen Firmen, die Gentechnikfreiheit in ihren Produkten garantieren konnten. Hier erhält der interessierte Verbraucher weitere nützliche Tipps, falls er auf Gentechnik in seiner Nahrung verzichten möchte.

Quelle und Kontaktadresse:
Verbraucher-Zentrale Sachsen e.V. Kerstin Köhler, Presseabteilung Bernhardstr. 7, 04315 Leipzig Telefon: 0341/6888080, Telefax: 0341/6892826

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