Pressemitteilung | Deutscher Tierschutzbund e.V.

Tag der Tiertransporte: Quälende Transporte rollen ungebremst weiter / Politik kommt nicht vom Fleck

(Bonn) - Der 1. Juli, der Aktionstag gegen Tiertransporte, soll an die Qualen erinnern, die Tiere immer noch tagtäglich auf den unverständlichen Transporten quer durch Europa und weit über die Grenzen hinaus erleiden müssen. Die mahnende Erinnerung an das millionenfache Tierleid ist dringend notwendig. „Es tut sich nichts!“ beschwert sich Apel. „Während die grausamen Transporte ungebremst rollen, steckt die Novellierung der europäischen Tierschutz-Transportrichtlinie tief im Stau. Derweil leiden Tag für Tag eine Million Tiere, die unter grausamsten Bedingungen transportiert werden.“

Die EU-Kommission überarbeitet derzeit die Bestimmungen zum Schutz der Tiere beim Transport. Bereits vor Monaten hätte der neue Gesetzentwurf veröffentlicht werden sollen. Nun hat sich auch das Europäische Parlament an die Kommission gewandt und mit seiner schriftlichen Erklärung zu Tiertransporten deutliche Forderungen nach mehr Tierschutz vorgebracht. Eine der wichtigsten Forderungen, die auch der Deutsche Tierschutzbund seit jeher verlangt: Eine Begrenzung der Transporte auf maximal acht Stunden Transportzeit oder auf eine Strecke von maximal 500 Kilometer.

„Die derzeit geltenden Rechtsvorschriften bilden die Grundlage grausamer Tierquälerei“, kritisiert Apel. „Demnach können die Transportzeiten zwischen 19 Stunden für noch nicht entwöhnte Jungtiere und 29 Stunden für ausgewachsene Rinder, Ziegen und Schafe liegen, bevor eine längere Pause eingelegt werden muss. Anschließend kann es weitergehen.“ Tatsache ist, dass nicht einmal diese Vorschriften durchgesetzt werden. Zu diesem Besorgnis erregenden Schluss kommt auch das Parlament.

Aber die Leiden gehen noch weit darüber hinaus. In seiner Erklärung beklagt das EU-Parlament bekannte Beispiele: Schweine werden bei einem Tiertransport von den Niederlanden bis Griechenland 90 Stunden lang in einen LKW eingesperrt. Die Transportdauer von Pferden und Eseln beträgt fünf Tage, ohne dass für Ruhezeiten, Fütterung und Tränkung gesorgt wird. „Dies sind keine Ausnahmen“, weiß Apel aus Erfahrung.

„Es reicht! Eine neue strikte Regelung mit scharfen Kontrollen muss daher endlich auf den Weg gebracht werden“, fordert der Tierschutzbundpräsident. Jeder Tag der vergeht, bedeutet unsägliches Leid für Millionen Tiere. Jeder Tag müsste daher ein Tag der Mahnung gegen Tiertransporte sein. Und jeder Tag der Tiertransporte ist ein Mahn-Tag zuviel.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Tierschutzbund e.V. Baumschulallee 15, 53115 Bonn Telefon: 0228/604960, Telefax: 0228/6049640

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