Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

Tarifbezahlung von Volontären nicht umgehen

(Berlin) - „Volontäre sind doch kein Freiwild“, mit diesen Worten kritisierte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken das am 24. August in der taz veröffentlichte Vorhaben der WAZ-Zeitungsgruppe, Volontäre zukünftig bei der hauseigenen Journalistenschule und nicht mehr bei den Medientiteln des Konzerns anzustellen. Die Tarifverträge für Volontäre an Tageszeitungen würden in diesem Fall nicht mehr gelten. „Die Arbeitgeber wollen hier die tarifgebundene Bezahlung von Volontärinnen und Volontären umgehen. Sie bringen die jungen Journalisten so um ein Viertel des Ihnen laut Tarifvertrags zustehenden Gehalts und um ein Drittel ihres Urlaubs.“ Zehn Urlaubstage pro Jahr und mehrere hundert Euro monatlich würden die Volontäre bei einer Umsetzung des Plans einbüßen.

Konken wies auch auf die Gefahr hin, dass die Qualität der Medienprodukte leiden würde: „Die Verantwortlichen schneiden sich doch ins eigene Fleisch. Guter Journalismus ist kein Kinderspiel und oft ein Knochenjob, gerade auch für Volontäre. Eine unangemessen niedrige Bezahlung und mangelnde Zeit zur Erholung werden die Leistungsfähigkeit und –bereitschaft deutlich drücken.“

Einen ähnlichen Weg wie den nun von der WAZ-Gruppe geplanten waren Gruner + Jahr und der Springer-Konzern bereits vor einigen Jahren gegangen. „Wir müssen verhindern, dass die großen Konzerne den schleichenden Tod der tarifgebundenen Volontariate einleiten“, fordert Konken. „Wer Leistung bringt, darf nicht durch Tricksereien der Mächtigen um den leistungsgerechten Lohn gebracht werden.“

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (djv) Pressehaus 2107, Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin Telefon: 030/7262792-0, Telefax: 030/7262792-13

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