Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Tarifverhandlungen in der Textil- und Bekleidungsindustrie vor entscheidender Runde: IG Metall macht Druck

(Frankfurt am Main) - Die Tarifverhandlungen für die 160 000 Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie werden am Freitag in Darmstadt fortgesetzt. Die IG Metall erwartet von den Arbeitgebern ein verbessertes Angebot. "Kommt es in der dritten Verhandlung zu keinem akzeptablen Tarifabschluss, werden wir mit Warnstreiks reagieren", sagte der 2. Vorsitzender der IG Metall, Jürgen Peters, am 12. September 2002 in Frankfurt.

Die IG Metall wolle verhindern, dass die Beschäftigten der Textil- und Bekleidungsindustrie von der allgemeinen Einkommensentwicklung abgekoppelt werde. Nach IG Metall-Angaben hat die Friedenspflicht im Saarland bereits zum 31. August geendet und läuft am 30. September in den restlichen westdeutschen Bundesländern aus.

Als unakzeptabel bezeichnete Peters das von den Arbeitsgebern in der zweiten Tarifverhandlung vorgelegte zweistufige Angebot von 2,2 und zwei Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten. "Wir wollen eine Einkommenserhöhung erreichen, die den Abstand in der Textil- und Bekleidungsindustrie von 480 Euro im Monat zu den Durchschnittseinkommen in der Industrie nicht noch größer werden lässt", sagte Peters. Der monatliche Brutto-Durchschnittslohn
in der Textilindustrie betrage 1760 Euro, in der Bekleidung 1608 Euro.

Die IG Metall fordert für die beiden Branchen ab 1. Oktober die Erhöhung der Löhne und Gehälter um 5,5 Prozent und die Anhebung der vermögenswirksamen Leistungen auf 360 Euro. Außerdem fordert die IG Metall die Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 55 Euro, eine Pauschalabgeltung von Kosten für Ausbildungsmittel und eine verbesserte Übernahmeregelung im Anschluss an die Ausbildung. "Neben höheren Einkommen müssen die Arbeitgeber zu einer Regelung bei der Förderung der betrieblichen Altersversorgung und bei den Ausbildungsfragen bereit sein", sagte Peters. Die unnachgiebige Haltung der Arbeitgeber bei den Forderungen für den Bereich der Auszubildenden habe in den vergangenen Tagen bereits zu Protesten in Bocholt, Münster und Bielefeld geführt. "Mit Knauserigkeit bei der Ausbildung wird die Zukunft nicht gewonnen", sagte Peters.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930 Telefax: 069/66932843

NEWS TEILEN: