Pressemitteilung | Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland e.V.

Tarifverhandlungen in der deutschen Versicherungswirtschaft gescheitert

(München) - In der dritten Tarifverhandlungsrunde zwischen dem Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland (AGV) und den Gewerkschaften ver.di, DHV und DBV wurde in Hamburg nach sehr kontroversen Verhandlungen am Abend des 02. Juni 2017 kein Tarifabschluss für die knapp 170.000 Innendienstangestellten der Versicherungswirtschaft (einschließlich der Auszubildenden) erzielt. Die Verhandlungskommission der Arbeitgeber wurde von Dr. Andreas Eurich, Vorsitzender des AGV und Vorstandsvorsitzender der Barmenia Versicherungen, geleitet.

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di drängte darauf, zentrale Inhalte des von ihr konzipierten "Zukunftstarifvertrages Digitalisierung" verbindlich im Rahmen des Tarifabschlusses 2017 zu vereinbaren. Dazu gehörten unter anderem ein branchenweiter Verzicht auf betriebsbedingte Beendigungskündigungen bis zum 31. Dezember 2020, ein Rückkehrrecht für Teilzeitbeschäftigte in Vollzeit sowie ein Rechtsanspruch auf Altersteilzeit in Unternehmen mit Personalabbauplanungen.

Der Arbeitgeberverband hat erklärt, dass er diesen Forderungen nicht entsprechen könne. Er gab folgendes zweites Angebot ab:

- Lineare Anhebung der Tarifgehälter (einschließlich Tätigkeits- und Verantwortungszulagen) sowie der Vergütungen für Auszubildende um 1,8 Prozent ab
1. November 2017 und um weitere 1,5 Prozent ab 1. Februar 2019. Damit ergäbe sich insgesamt eine Anhebung des Tarifniveaus um 3,33 Prozent.

- Laufzeit des neuen Tarifvertrages: 36 Monate, vom 1. April 2017 bis 31. März 2020.

Ferner bot der AGV den Gewerkschaften den Abschluss einer Verhandlungsverpflichtung zur Digitalisierung an.

Der Arbeitgeberverband machte deutlich, dass er mit diesem Angebot nahe an seiner Belastungsgrenze gegangen sei, um für die Unternehmen und ihre Beschäftigten noch vor der Sommerpause Klarheit über den nächsten Tarifabschluss zu schaffen. Gleichwohl erklärte ver.di unmittelbar nach Vorstellung des zweiten Angebotes des AGV die Tarifverhandlungen für gescheitert. Demzufolge wurde kein weiterer Verhandlungstermin vereinbart.

Quelle und Kontaktadresse:
Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland e.V. Pressestelle Arabellastr. 29, 81925 München Telefon: (089) 9220010, Fax: (089) 92200150

(cl)

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