Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

Technischer Kongress des VDA erfolgreich gestartet / 500 Teilnehmer Deutsche Automobilindustrie als Innovationsmotor

(Wolfsburg/Frankfurt am Main) - "Dieser Kongress zeigt eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft, über die die deutsche Automobilindustrie verfügt", betonte VDA-Präsident Prof. Dr. Bernd Gottschalk in einer ersten Zwischenbilanz des zweitägigen Technischen Kongresses des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) in Wolfsburg.

Die Bedeutung dieser hochkarätigen Veranstaltung wurde dadurch unterstrichen, dass Christian Wulff, Ministerpräsident von Niedersachsen, die Plattform nutzte, politische Kernaussagen zu treffen. Wulff betonte vor den fünfhundert Experten der Automobil- und Zulieferindustrie: "Wir brauchen wieder mehr rentable Produktion am Standort Deutschland, damit wieder mehr Arbeit in Deutschland entstehen kann. Das heißt konkret: Verzicht auf das unsinnige Steuervergünstigungsabbaugesetz mit Dutzenden von Steuererhöhungen." Dazu gehöre vor allem auch die 50-prozentige Erhöhung der Firmenwagenbesteuerung. Nur wenn die Bundesregierung von diesen Plänen jetzt sofort und endgültig Abstand nehmen würde, wäre dies eines der wichtigen psychologischen Signale, die Wirtschaft und Gesellschaft dringend brauchen. "Allein die Steuererhöhungspläne würden 0,5 Prozent Wachstum kosten", so der Ministerpräsident.

Dr. Thomas Weber, Forschungsvorstand der DaimlerChrysler AG, unterstrich, dass sich die Umweltstrategie der Automobilindustrie in den letzten Jahren erheblich gewandelt habe. Die integrierte Betrachtung der Umweltschutzaspekte erfolge entlang der gesamten Prozesskette von der Entwicklung des Produkts über Produktion, Service bis zur geordneten Entsorgung des Fahrzeugs. "Sie zielt damit auf den verantwortungsvollen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen und auf die Erhaltung der nachhaltigen Mobilität durch Automobile - zum Nutzen von uns allen", erklärte Dr. Weber.

Dr. Burkhard Göschel, Vorstand der BMW AG für Entwicklung und Einkauf, betonte die besondere Rolle der deutschen Automobilhersteller als Triebfeder für den wirtschaftlichen Aufschwung. "Ich bin der festen Überzeugung, dass wir zur Lösung der dringendsten Probleme eine Aufbruchstimmung in der gesamten deutschen Wirtschaft brauchen. Wir müssen in der ganzen Breite der Gesellschaft einen Bewusstseinswandel herbeiführen. Die deutsche Automobilindustrie kann dabei die Treiberrolle übernehmen", sagte Dr. Göschel. Die Rolle der Automobilindustrie als Wachstumsmotor werde auch daran deutlich, dass in Deutschland nicht weniger als 30 Prozent aller Patentanmeldungen von Unternehmen dieser Schlüsselindustrie stammen. "Die Innovationsführerrolle, die früher von der Weltraumforschung ausging, wird heute von der Automobilindustrie eingenommen", so der BMW-Entwicklungsvorstand. Durch die enge Vernetzung mit anderen Branchen sei die Automobilindustrie der größte Wachstums- und Beschäftigungsmotor für die gesamte Wirtschaft. 90 Prozent der automobilen Innovationen sind mittlerweile elektronik- und softwaregetrieben. Der Trend zur Software schaffe zahlreiche neue Arbeitsplätze. Dr. Göschel: "Allein innerhalb der BMW Group haben wir zurzeit mehr als 100 offene Stellen, die wir nicht besetzen können. Wir brauchen mehr kreative Automobil-Informatiker und Mechatroniker."

Der Vorstandsvorsitzende der Ford-Werke AG, Bernhard Mattes, erläuterte die Energiestrategie der Automobilindustrie und wies darauf hin, dass die traditionellen Antriebsarten Otto- und Dieselmotor noch erhebliches Wachstumspotenzial böten.

Dr. Bernd Pischetsrieder, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, plädierte für eine kundenorientierte Technik, die einen gezielten Nutzen für den Kunden bringen müsse. Er wies zudem auf die Kooperation zwischen Volkswagen und DaimlerChrysler zur Entwicklung synthetischer Kraftstoffe hin.

Erkki Liikanen, Kommissar der Europäischen Union, unterstrich die vitale Bedeutung von e-Safety für die Sicherheit im europäischen Straßenverkehr und plädierte für eine noch engere Abstimmung der Entwicklungsaktivitäten auf europäischer Basis. Er warb darüber hinaus leidenschaftlich für eine neue europäische Industriepolitik. Dabei hob er hervor, dass die Automobilindustrie das beste Beispiel für das erfolgreiche Ineinandergreifen der traditionellen hochleistungsfähigen Industrie mit der moderen IuK-Technologie sei.

Das Potenzial moderner Motoren mit Direkteinspritzung stand im Mittelpunkt des Beitrags von Dr. Bernd Bohr, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH. Auch hier zeige sich, so Dr. Bohr, dass die Möglichkeiten der traditionellen Antriebsarten noch längst nicht ausgeschöpft seien. Vielmehr stellten sie sich selbstbewusst dem Wettbewerb mit alternativen Antrieben.

Am Donnerstag wird der Kongress fortgeführt mit den Schwerpunktthemen Alternative Antriebssysteme und Dieselantrieb sowie Fahrerassistenz und Infotainment. Zudem werden das neue Lkw-Mauterfassungssystem "Toll Collect" und intelligente Systeme zur Verbesserung des Fahrverhaltens von Nutzfahrzeugen behandelt.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Westendstr. 61, 60325 Frankfurt Telefon: 069/975070, Telefax: 069/97507261

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