Pressemitteilung | VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V. - Hauptgeschäftsstelle

Tempolimit spart kaum CO2 / VDI weist Kritik an den Fahrzeugherstellern zurück / Industrie hat den Verbrauch bereits um 50 Prozent gesenkt

(Düsseldorf) - Die derzeitige Debatte um den Klimaschutz in Bezug auf die Automobilindustrie verfehlt nach Angaben des VDI das Thema.

„Sowohl ein Tempolimit als auch die Diskussion bezüglich der Umweltverträglichkeit deutscher Premiumautomobile führen am Ziel vorbei, die Reduktion der CO2-Emissionen deutlich zu senken“, sagt Christoph Huß, Vorsitzender der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik. Der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch deutscher Automobile ist seit den 70er Jahren um fast 50 Prozent gesunken und auch der Selbstverpflichtung, dass neu verkaufte Fahrzeuge ab 2008 nicht mehr als 140g CO2/km emittieren sollen, werde die Industrie einhalten, so Huß. „Die derzeit diskutierten Werte stammen aus den Jahren 2004 und 2005. Die Selbstverpflichtung mit dem Zielwert 2008 sollte daher auch an den Werten für das Jahr 2008 gemessen werden.“

Was die Kritik an den Oberklassenfahrzeugen betrifft, gelte es zu berücksichtigen, dass gerade hier Innovationen für verbesserten Umweltschutz und eine erhöhte Fahrzeugsicherheit gemacht werden, die dann erst bei den kleineren Wagen zum Einsatz kommen. Reduziere man den Verbrauch der 50 europäischen Fahrzeugmodelle mit den höchsten CO2-Emissionen um 10 Prozent, so wird der europäische Flottendurchschnitt nur um 0,2 Prozent verringert. Reduziere man hingegen den Verbrauch der 50 meist verkauften Autos um 10 Prozent, so wird der Verbrauch um 7 Prozent verringert. „Dass weltweit CO2-Emissionen rapide steigen, liegt nicht an den Versäumnissen der Automobilindustrie“, erklärt der VDI-Experte. Vielmehr sei es beispielsweise nicht gelungen, das Wirtschaftswachstum vom Verkehrswachstum zu entkoppeln.

Auch von einem generellen Tempolimit von 120 km/h hält Huß nichts. „Wenn man berücksichtigt auf wie vielen Kilometern Straße wie viele Fahrzeuge schneller als 120 fahren, dann stellt man schnell fest, dass dadurch gerade mal 0,08 Prozent der gesamten deutschen CO2-Emissionen eingespart werden könnten.“

Huß ist sich sicher, dass die Automobilindustrie auch weiter ihren Teil zur Senkung des Kraftstoffverbrauches beitragen wird.

Quelle und Kontaktadresse:
VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V., Hauptgeschäftsstelle Pressestelle Graf-Recke-Str. 84, 40239 Düsseldorf Telefon: (0211) 6214-0, Telefax: (0211) 6214-575

(el)

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