Pressemitteilung | Bundesverband Herzkranke Kinder e.V.

Trotz steigender Transplantationsbereitschaft: Kein Herz für Kinder

(Aachen) - Die Organspendebereitschaft in Deutschland ist laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) leicht gestiegen. Den Kindern und Jugendlichen in Deutschland, die auf ein neues Herz warten, nützt diese minimale Verbesserung aber nichts. Der Bundesverband Herzkranke Kinder (BVHK) fordert, dass sich Kliniken verstärkt für Organspenden einsetzen, insbesondere für Kinder und Jugendliche.

"Die meisten der knappen Spenderherzen kommen von Erwachsenen und gehen an Erwachsene. Spenderherzen für Kinder sind und bleiben Mangelware, auch wenn die Organspendebereitschaft minimal gestiegen ist. Es gäbe weitaus mehr Spenderorgane und es würden weniger Kinder auf der Warteliste sterben, wenn die Kliniken sich mehr für Organspenden einsetzen würden," so BVHK-Geschäftsführerin Hermine Nock heute in Aachen. "In den Kliniken fehlen vor allem geschulte Transplantationsbeauftragte, die mögliche Organspender identifizieren und das sensible Gespräch mit den Angehörigen potentieller Spender kompetent und ohne Zeitdruck führen. Derzeit werden in den meisten Kliniken schwerstkranke Patienten oder Unfallopfer auf vollbelegten Intensivstationen versorgt. Nach einem Hirntod überbringen die Ärzte den Angehörigen die Todesnachricht gleichzeitig mit der Frage nach einer Organspende. Das ist für die Familien traumatisch und die wenigsten können sich in einer solchen Situation zu einer Organspende durchringen. Wir brauchen daher standardisierte klinikinterne Prozesse, um frühzeitig mögliche Spender zu identifizieren und mit den Angehörigen behutsame und ergebnisoffene Gespräche zu führen. Denn eine Organspende ist ein Geschenk, ein Akt der Nächstenliebe. Niemand darf dazu genötigt werden. Andererseits darf aber etwas so kostbares wie ein Spenderorgan nicht wegen mangelnder Strukturen "verschenkt" werden."

Diese Forderung des BVHK vertritt auch Elmar Sprink, der erste Mensch, der mit einem neuen Herzen den Ironman geschafft hat: "Es ging mir sehr schlecht und nur noch ein Spenderherz konnte mich retten. Ich hatte Glück, dass in meinem Fall eine Klinik die Weichen für die Organspende richtig gestellt, rechtzeitig und sensibel das Gespräch mit den Angehörigen geführt hat, so dass sie bewusst und freiwillig einer Spende zustimmen konnten. Ich bin den Ärzten, den Angehörigen und dem Spender mein Leben lang dankbar. Und ich bin sehr glücklich, dass es mir mit meinem neuen Herzen gut geht und ich meinen geliebten Sport wieder machen kann."

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Herzkranke Kinder e.V. Pressestelle Kasinostr. 66, 52066 Aachen Telefon: (0241) 912332, Fax: (0241) 912333

(sy)

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