Pressemitteilung | Ärztekammer Niedersachsen

„Tuberkulose irgendwo heißt Tuberkulose überall!“ / Ärztekammer Niedersachsen fordert vermehrte Bekämpfung der Tuberkulose in Entwicklungsländern und effektivere Strategien zur Verhinderung ihrer Ausbreitung

(Hannover) – Jedes Jahr sterben weltweit rund zwei Millionen Menschen an Tuberkulose, acht bis neun Millionen Menschen erkranken nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) daran. Dabei wäre sie mit entsprechenden Medikamenten gut behandelbar, in den meisten stark betroffenen Ländern fehle es jedoch an Geld für eine effektive Prävention, Behandlung und Kontrolle, kritisiert das RKI. Die Ärztekammer Niedersachsen fordert anlässlich des diesjährigen Welttuberkulose-Tages (24. März 2007) die internationale Gemeinschaft auf, Behandlungs- und Bekämpfungsstrategien gegen die Tuberkulose zu intensivieren und weiter zu entwickeln. „Wir dürfen uns nicht darauf ausruhen, dass in Deutschland die Zahl der Tuberkuloseerkrankungen weiter gesunken ist, denn nicht nur in Entwicklungsländern, sondern auch in einigen Regionen Europas ist die Krankheit wieder auf dem Vormarsch“, sagt die Lungenfachärztin und Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Dr. med. Martina Wenker.

Heute fast noch mehr als vor 125 Jahren, als Robert Koch das Erregerbakterium entdeckte, stellt die Tuberkulose eine globale Gesundheitsgefahr dar: Eine stark gewachsene Weltbevölkerung, die häufige Koinfektion mit HIV sowie globale Reisetätigkeit und Zuwanderungsbewegungen begünstigen die Ausbreitung der Krankheit. Das diesjährige Motto „Tuberkulose irgendwo heißt Tuberkulose überall“ macht auf diese Entwicklung aufmerksam. Vor allem in Osteuropa sind die Fallzahlen mit dem Zusammenbruch der früheren Gesundheitssysteme stark angestiegen. Das RKI nennt das Ausmaß der Entstehung multiresistenter Tuberkulosebakterien und so genannter extrem resistenter Tuberkulosestämme (XDR) Besorgnis erregend.

Die hochresistente Tuberkulose ist kaum noch behandelbar und führt bei HIV-Patienten schnell zum Tod. Solche XDR-Stämme wurden nach Angaben des RKI auch in Deutschland schon nachgewiesen. „Tuberkulose geht also nicht nur die viel betroffenen Länder an, sondern auch uns. Deutschland muss aktiv dazu beitragen, ihre Ausbreitung zu verhindern“, sagt Wenker.

Quelle und Kontaktadresse:
Ärztekammer Niedersachsen Pressestelle Berliner Allee 20, 30175 Hannover Telefon: (0511) 38002, Telefax: (0511) 3802240

(el)

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