Übergabe des Agrar-Schulbuchpreises / Schulbücher im Hinblick auf die Landwirtschaft problematisch / Erika Lenz: Land- und Hauswirtschaft sind Basiskompetenzen

(Berlin) - Dem Sachbuch ,Mobile 4, Sachunterricht Mecklenburg-Vorpommern' aus dem Westermann-Verlag wurde der Agrar-Schulbuchpreis 2005 der i.m.a. (informationen.medien.agrar) zuerkannt. Das gab die Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes (dlv) Erika Lenz anlässlich des Eröffnungsrundganges der Bildungsmesse am 28. Februar in Stuttgart bekannt. Sie betonte, dass dieses Buch für die Gesamtdarstellung landwirtschaftlicher Themengebiete ausgezeichnet werde, dass es aber auch auffällig gewesen sei, dass alle der Jury vorgelegten Bücher im Hinblick auf die Landwirtschaft durchaus problematisch gewesen seien. Die Realität auf einem leistungsfähigen Bauernhof und die Sichtweise in den meisten Schulbüchern klaffe sehr weit auseinander.

Auch der Bogen von der Landwirtschaft zur gesunden Ernährung werde in den wenigsten Büchern geschlagen, sagte Erika Lenz weiter und bezeichnete es als verpasste Chance, dass das Thema ausgewogene Ernährung nicht in den Schulbüchern und auch nicht in den Lehrplänen erscheine.

Die dlv-Präsidentin bezeichnete es als gesellschaftspolitisch unverantwortlich, dass Kinder heute ohne Wissen über diese Grundlagen des Lebens entlassen würden, weil dadurch ernährungsbedingte Krankheiten von Jugend an vorprogrammiert seien. Das Wissen um die Herkunft der Lebensmittel und um eine gesunde Ernährung gehöre zu den Basiskompetenzen, die an jeder allgemein bildenden Schule vermittelt werden sollten, forderte sie in Gegenwart der baden-württembergischen Kultusministerin Anette Schavan, die anschließend den Agrarschulbuchpreis an den Westermann-Verlag überreichte.

Der Agrarschulbuchpreis der i.m.a. wurde zum sechsten Mal verliehen. Die berufsständischen Vertretungen der Deutschen Landwirtschaft wollen damit Maßstäbe setzen, die einerseits die Verlage und Schulbuchautoren bei ihrer Arbeit unterstützen, die aber auch für die Kultusminister der Länder bei der Festlegung der Lehrpläne gelten sollen.

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