Pressemitteilung | Verband für Schiffbau und Meerestechnik e.V. (VSM) - Hauptgeschäftsstelle

Überkapazitäten und schwache Nachfrage bedrohen Werften weltweit / Schiffbau Gipfel in San Diego, Kalifornien

(Hamburg) - San Diego, Kalifornien Oktober 2012:Der hochspekulative Auftragsboom bis 2008 und die schwächelnde Weltwirtschaftskonjunktur haben zu erheblichen Überkapazitäten in allen Massensegmenten der Schifffahrt geführt. Die daraus resultierende niedrige Neubestellung von Schiffen wird für Werften auf allen Kontinenten zur Überlebensfrage. Wie selten zuvor waren sich die Topmanager aus Japan, Europa, China, Korea und den USA auf ihrem jährlichen Werftentreffen in diesem Punkt einig. Die weltweite Schiffbauproduktion könnte in diesem Jahr erstmals überhaupt die Marke von 60 Millionen cgt übersteigen. Dabei werden die Neubauaufträge dieses Jahr wohl nur eine Größenordnung von ca. 20 Millionen cgt erreichen. Der durchschnittliche jährliche Bedarf an Neutonnage bis 2025 wird auf etwa 35 Millionen cgt geschätzt.

Entlastung bietet den Werften zum Teil das Offshore Geschäft sowie die Hoffnung, dass deutlich energieeffizientere Schiffdesigns beschleunigte Ersatzinvestitionen auslösen. Kraftstoffe machen bis zu 70 Prozent der Betriebskosten von Reedereien aus. Einsparungen von einem Drittel sind durch optimierte Designs durchaus erreichbar. Bei dem gegenwärtigen Überangebot an Schiffsraum und den niedrigen Frachtraten sind Kraftstoffkosten inzwischen der entscheidende Faktor für einen kostendeckenden Schiffsbetrieb.

An dem Werftentreffen, das bis Freitag dauerte, nahmen Führungspersönlichkeiten zahlreicher Großwerften wie Hyundai, Samsung, Daewoo, Mitsubishi, Kawasaki, CSSC oder CSIC teil. Deutschland wurde von Harald Fassmer (Fassmer Werft und VSM Vorsitzer) und Bernard Meyer (Meyer Werft) sowie der VSM-Geschäftsführung vertreten. Hinzu kamen europäische Kollegen von Fincantieri, Damen Shipyards und STX Finland.

In der Abschlusserklärung sprachen sich die Werften für eine aktive Zusammenarbeit in der maritimen Industrie aus, um gemeinsame Lösungen für die strukturellen Probleme zu erarbeiten.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband für Schiffbau und Meerestechnik e.V. (VSM) Pressestelle Steinhöft 11, 20459 Hamburg Telefon: (040) 280152-0, Telefax: (040) 280152-30

(cl)

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