Pressemitteilung | Bayerischer Philologenverband (bpv)

Übertrittszeugnis ist wichtige Entscheidungshilfe für den Übergang an ein sich veränderndes Gymnasium

(München) - Der Bayerische Philologenverband (bpv) fordert ein qualitätsvolles Gymnasium, das allen Schülerinnen und Schülern die dafür geeignet sind die Zeit gewährt, die sie für ihren Bildungsweg benötigen!

Heute erhalten die bayerischen Viertklässlerinnen und -klässler ihre Übertrittszeugnisse. Die Empfehlungen über die weitere Schullaufbahn der Kinder werden nach den seit 2009 geltenden Übertrittsregelungen ausgestellt, die in besonderem Maß auf die Beratung und das Urteil der Grundschullehrkräfte setzen. Nach der mehrjährigen intensiven Begleitung eines Kindes sind die Lehrerinnen und Lehrer der Grundschule tatsächlich besonders dazu prädestiniert, eine fundierte Prognose für die individuell passende Schullaufbahn eines jeden Kindes abzugeben. Aus Sicht des Bayerischen Philologenverbandes ist das in Bayern praktizierte Verfahren im Vergleich mit der völligen Freigabe des Elternwillens wesentlich prognosesicherer und kindgerechter. Schon vor Jahren hatte der ehemalige Direktor des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung betont, "die Lehrerempfehlung (ist) sozial gerechter, als wenn Eltern die Übergangsentscheidung allein treffen."

Ebenfalls heute müssen die am Pilotversuch Mittelstufe PLUS teilnehmenden Gymnasien ihre Zahlen für das kommende Schuljahr an das Kultusministerium melden. Dazu sagt Max Schmidt, der Vorsitzende des Bayerischen Philologenverbands (bpv): "Die Anmeldezahlen zur Mittelstufe PLUS und damit für eine längere Gymnasialzeit sind gegenüber diesem Schuljahr offenbar noch einmal deutlich gestiegen: Circa 70 Prozent werden sich wohl für neun Jahre bis zum Abitur entschieden haben. Demokratie bedeutet, von der Mehrheit her zu denken, also ist es jetzt höchste Zeit, an entsprechenden Modellen zu arbeiten! Dabei darf es aber nicht zu Schnellschüssen kommen, vielmehr brauchen wir Klarheit und eine sorgfältig durchdachte Lösung, die praktikabel, organisatorisch gut umsetzbar, finanzierbar und - am wichtigsten - qualitätssichernd ist. Die jetzige Mittelstufe PLUS ist das alles in der Fläche allenfalls mit enormen Schwierigkeiten. Dennoch entscheiden sich die Eltern in der großen Mehrheit bereits jetzt für neun Jahre, wo immer sie das können. Angesichts der noch bestehenden Unsicherheiten über den weiteren Weg brauchen sich die Eltern derjenigen Kinder, die heute ihre Übertrittszeugnisse erhalten, dennoch keine Sorgen zu machen. Ich bin äußerst zuversichtlich: Wenn die jetzigen Viertklässlerinnen und -klässler die Mittelstufe erreichen, wird es eine gute Lösung ge-ben! Aus Schüler-, Eltern- und Lehrersicht kann diese nur so aussehen, dass das Gymnasium von neun Jahren her gedacht wird - bei gleichzeitiger Beibehaltung der Möglichkeit, in acht Jahren das Abitur zu erreichen. Unser Verband wird sich hier gerne konstruktiv einbringen, um gangbare Wege zu finden!"

Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer Philologenverband Wolfram Janke, Pressesprecher Arnulfstr. 297, 80639 München Telefon: (089) 7461630, Fax: (089) 7211073

(cl)

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