Pressemitteilung | ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.

Umsatzbelebung im deutschen Großhandel

(München) - Nach zweijähriger Durststrecke wuchs der Großhandel 2003 erstmals wieder. Die Steigerungsrate des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr betrug 1,2 Prozent. Der Gesamtumsatz ohne Mehrwertsteuer belief sich auf 573 Mrd. Euro. Dabei wuchs der Produktionsverbindungshandel mit 1,8 Prozent wesentlich stärker als der Konsumgütergroßhandel (0,5 Prozent). Der ifo Konjunkturtest bestätigt die positive Grundtendenz im Großhandel insgesamt. Das Geschäftsklima verbesserte sich im gesamten Jahr 2003 nach dem Tiefpunkt zur Jahreswende 2002/2003. Auch hier zeigen sich die Auftriebstendenzen vor allem im Produktionsverbindungshandel.

Der Personalbestand des Großhandels wurde in den letzten Jahren angesichts der hohen Bedeutung der Personalkosten erheblich reduziert. Die damit verbundene Steigerung der Arbeitsproduktivität lag bei 4,7 Prozent.

Für 2004 rechnet das ifo Institut für den Produktionsverbindungshandel mit einem beschleunigten Umsatzanstieg. Bereits im ersten Quartal 2004 setzten die Firmen wegen zunehmender Ausrüstungsinvestitionen 4 Prozent mehr um als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Einzelne Sparten verzeichneten sogar zweistellige Zuwächse. So stieg der Umsatz im Großhandel mit Erzen, Eisen, Stahl und NE-Metallen im ersten Quartal 2004 um 12,3 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2003. Dieser Zuwachs ist aber zum größten Teil Ergebnis gestiegener Preise in diesem Bereich. Real liegt der Zuwachs bei 5 Prozent. Auch in der Sparte Maschinen und Ausrüstungen ist der Großhandel mit einem Umsatzplus von 4,6 Prozent in das Jahr 2004 gestartet. Der Handel profitierte von der Euro-Aufwertung, durch die sich die Wettbewerbsposition der außereuropäischen Anbieter auf den Märkten in Deutschland spürbar verbesserte.

Anders verlief die Entwicklung im Konsumgütergroßhandel, in dem es im ersten Quartal 2004 im Vergleich zum ersten Quartal 2003 zu einem Rückgang um 0,2 Prozent kam. Aufgrund der nur mäßigen Belebung des privaten Verbrauchs und des anhaltenden Strukturwandels auf der Einzelhandelsebene erwartet das ifo Institut bestenfalls stagnierende Umsätze in 2004.

Quelle und Kontaktadresse:
ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. Poschingerstr. 5, 81679 München Telefon: 089/92240, Telefax: 089/985369

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