Pressemitteilung | Deutscher Naturschutzring (DNR) - Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände e.V.

Umweltverbände begrüßen Kompromiss zur Sicherung weiterer Naturschutzflächen für das Nationale Naturerbe / DNR- Präsident Weinzierl "Ein wichtiger Schritt für den Naturschutz - nun müssen auch noch die restlichen BVVG-Flächen sichert werden"

(Berlin) - Die in der Strategiegruppe "Naturschutzflächen" des Deutschen Naturschutzrings (DNR) vertretenen Naturschutzorganisationen begrüßen den heute beschlossenen Kompromiss zur Sicherung weiterer 24.500 Hektar Bundesflächen für das Nationale Naturerbe. Der Kompromiss war nicht zuletzt maßgeblich auch durch das Engagement der Umweltverbände zustande gekommen. DNR- Vizepräsident Leif Miller sagte: "Nach der Sicherung von 100.000 Hektar Naturschutzflächen im Jahr 2008 ist mit dem heutigen Beschluss ein weiterer Meilenstein bei der Sicherung der Nationalen Naturerbes erreicht worden. Besonders freuen wir uns, dass bei der Auswahl die naturschutzfachlich wertvollsten Flächen berücksichtigt wurden."

Der DNR, Dachverband der deutschen Naturschutzverbände, verweist darauf, dass mit dem jetzigen Beschluss zwar wesentliche Teile des Nationalen Naturerbes dauerhaft gesichert sind, es aber noch Handlungsbedarf bei den ehemals volkseigenen Flächen in den neuen Bundesländern gibt: "Das bisher vorgesehene Kontingent der BVVG-Flächen ist so gut wie ausgeschöpft", so DNR-Vizepräsident Miller. "Es gibt aber noch rund 3.000 bis 5.000 Hektar wertvolle BVVG-Flächen in den neuen Bundesländern, die eigentumsrechtlich gesichert werden müssen. Hier fordere ich im Namen der Umweltverbände und Stiftungen eine Anhebung des bisher vereinbarten Deckels!"

Der Haushaltausschuss des Deutschen Bundestages hatte gestern Nacht beschlossen, weitere rund 24.500 Hektar Flächen als Nationales Naturerbe zu sichern. Der Beschluss ergänzt die bereits im Jahr 2008 beschlossene Übertragung von rund 100.000 Hektar Naturschutzflächen. Dem jetzigen Beschluss waren zähe Verhandlungen vorausgegangen. Das Bundesfinanzministerium wollte ursprünglich die komplette Fläche des ehemaligen "Bombodroms" in Brandenburg (Kyritz-Ruppiner Heide, ca. 13.000 Hektar) auf die zu sichernden 25.000 Hektar anrechnen. Das hätte zur Folge gehabt, dass andere wichtige Naturschutzflächen privatisiert worden wären. Vor allem der intensiven Lobbyarbeit der Umweltverbände ist es zu verdanken, dass im jetzigen Kompromiss nur 4.000 Hektar der Kyritz-Ruppiner Heide angerechnet werden. Besonderer Dank komme auch der Heinz- Sielmann- Stiftung zu, die ihre Bereitschaft erklärt hat, 4.000 ha Naturerbeflächen in Kyritz- Ruppin zu übernehmen! Damit konnten knapp 21.000 Hektar wertvoller Flächen in anderen Bundesländern dauerhaft für den Naturschutz gesichert werden.

Leif Miller, DNR-Vizepräsident und Sprecher der DNR-Strategiegruppe Naturschutzflächen: "Unsere ursprüngliche Kernforderung war, die Kyritz-Ruppiner Heide bei der aktuellen Liste gar nicht anzurechnen. Mit dem jetzt ausgehandelten Kompromiss können wir aber gut leben. Umgekehrt erwarten wir jedoch jetzt von der Bundesregierung ein Entgegenkommen bei den BVVG-Flächen!"

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Naturschutzring Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände e.V. (DNR) Pressestelle Koblenzer Str. 65, 53173 Bonn Telefon: (0228) 359005, Telefax: (0228) 359096

(cl)

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