Pressemitteilung | Deutscher Reiseverband e.V. (DRV)

„Urlaubs-Bann bringt Klima nichts!“ / Reisebranche ruft Politik zu Sachlichkeit bei Klimadebatte auf

(Berlin) – „Die Forderung, die Deutschen sollten nur noch im Inland Urlaub machen, ist so anmaßend wie realitätsfern.“ Mit dieser Kritik wies der Präsident des Deutschen ReiseVerbands (DRV), Klaus Laepple, entsprechende Forderungen, zum Schutz des Klimas auf Flugreisen zu verzichten, auf das Schärfste zurück. „Es ist mit Sicherheit nicht die Aufgabe der Volksvertreter, den Deutschen das Reisen zu verbieten. So etwas zu fordern, ist reiner Populismus und Effekthascherei. Wir brauchen intelligente Klimaschutzkonzepte, die ökonomisch und technisch gut durchdacht sind. Das ist die Forderung der Reisebranche an die Politik“, betonte Laepple.

„Ich habe ernsthafte Zweifel, ob sich alle Politiker bewusst sind, welche Bedeutung die Urlaubs- und Geschäftsreisen für Deutschland haben“, sagte Laepple. „Statt Reisende zu bevormunden und willkürlich zu schröpfen, sollten die Wortführer vom Wochenende (2./4. März 2007) endlich sachlich argumentieren und langfristig zielführende Konzepte vorlegen.

“Die Bundesbürger geben laut UNWTO mit 60,5 Milliarden Euro mehr Geld für Auslandsreisen aus als jede andere Nation. Die deutschen Urlauber und Geschäftsreisenden tragen mehr zum Aufschwung in Schwellenländern bei, als viele andere Branchen. Dass sich die öffentliche Diskussion um den Klimaschutz nun auf Urlaubsreisen mit dem Flugzeug fokussiere, verzerrt das Bild. Nur 32 Prozent aller Urlaubsreisen werden laut DRV überhaupt mit dem Flugzeug unternommen. „Reisen bildet, auch Vertrauen. Dass die Deutschen heute so gerne reisen und sich für Länder auf der ganzen Welt interessieren, ist eine große Stärke. Reisen hilft, den Blick zu weiten.“

Der Präsident des Deutschen ReiseVerbands betonte, dass eine intakte Umwelt die Basis der Zukunftssicherung ist, auch für die Reisebranche selbst. „Eine intakte Umwelt ist für den Tourismus unverzichtbar. Die Reisebranche ist sich ihrer Verantwortung für den Klimaschutz bewusst und fordert von der Politik die schnellstmögliche Umsetzung konkreter Maßnahmen ein, die kurzfristig zu einer Entlastung der Erdatosphäre führen“, so Laepple weiter:

- Die zügige Umsetzung der seit Jahren eingeforderten einheitlichen europäischen Flugsicherung (Single European Sky).

- Reduktion der Warteschleifen am Himmel durch den schnellen bedarfsgerechten Ausbau der großen Verkehrsflughäfen.

- Optimierung der Flugstrecken. So könnte beispielsweise die Flugzeit zwischen Frankfurt und Peking um eine Stunde reduziert werden.

- Schnelle Erhöhung der Triebwerkeffizienz. Ziel ist das 3-Liter-Flugzeug (Verbrauch je Passagier pro 100 km).

Die Reisebranche sieht in den einschränkenden Maßnahmen für den europäischen Flugverkehr keine Instrumente, die dem Klimaschutz wesentlich dienen. „Wir brauchen keine Insellösungen. Wir brauchen ein weltweites Konzept für den internationalen Luftverkehr, das nur von der International Civil Aviation Organization (ICAO) unter dem Dach der Vereinten Nationen erstellt und durchgesetzt werden kann. DRV-Präsident Klaus Laepple: „Wir sind zu dieser gemeinsamen Offensive für einen wirksamen Klimaschutz bereit.“

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher ReiseVerband e.V. (DRV) Sibylle Zeuch, Referentin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Albrechtstr. 10 a, 10117 Berlin Telefon: (030) 28406-0, Telefax: (030) 28406-30

(el)

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