Pressemitteilung | Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller e.V. (VDIK)

VDIK: Deutscher Pkw-Markt 2014 mit 3,03 Mio. Neuzulassungen - / für 2015 werden bis 3,05 Mio. Einheiten prognostiziert.

(Frankfurt am Main) - Der Pkw-Markt in Deutschland legt gegenüber dem schwachen Vorjahr zu und entwickelt sich wie vor einem Jahr erwartet. Aktuell geht der VDIK davon aus, dass im laufenden Jahr 3,03 Millionen Neuzulassungen getätigt werden, das entspricht einem Zuwachs von 3 Prozent.

VDIK-Präsident Volker Lange: "Erfreulicherweise legen unsere Mitgliedsunternehmen mit plus 3,4 Prozent sogar noch etwas stärker zu, ihr Marktanteil steigt und beträgt jetzt rund 36 Prozent. Während der Privatmarkt insgesamt um 2 Prozent zurückging, legen die VDIK- Mitgliedsunternehmen hier um 2 Prozent zu. Damit entfallen jetzt 44 Prozent aller privaten Neuzulassungen in Deutschland auf eine VDIK-Mitgliedsmarke. Einen wichtigen Beitrag zum Neuzulassungsplus liefert der Flottenmarkt, er wuchs 2014 insgesamt um über 9 Prozent. Die VDIK-Mitgliedsunternehmen steigern sich hier sogar um 18 Prozent, ihr Marktanteil steigt auf 25 Prozent."

In der Segmentstatistik weist die Kompaktklasse mit deutlichem Abstand das größte Neuzulassungsvolumen auf, der Neuzulassungszuwachs fällt mit 6,5 Prozent überdurchschnittlich aus. Mit Zuwächsen von rund 19 Prozent liegen die Segmente SUV sowie Oberklasse am deutlichsten im Plus. Voraussichtlich zweistellige Steigerungen werden auch die Segmente Wohnmobile und Kleinstwagen am Jahresende ausweisen. Rückgänge hingegen zeigen die Segmente Kleinwagen, obere Mittelklasse, Sportwagen und Vans.

Pkw mit klassischen Verbrennungsmotoren verzeichnen 2014 höhere Absatzzahlen als im Vorjahr, wobei die Nachfrage nach Diesel-Pkw noch etwas stärker zulegt. Die Nachfrage nach Pkw mit Dieselmotor der VDIK-Mitgliedsunternehmen entwickelt sich überdurchschnittlich gut, mit einem Absatzplus von 8,5 Prozent konnten sie ihren Anteil am Absatz von Diesel-Pkw in Deutschland auf über 28 Prozent steigern.

Weiterhin überdurchschnittlich ist auch das Wachstum der alternativen Antriebstechnologien, sie steigern sich insgesamt um gut 7 Prozent.

VDIK-Präsident Volker Lange: Der VDIK sieht zurzeit keine Hinweise, dass sich das Neuzulassungsniveau deutlich verändern wird. Der VDIK schätzt, dass dasNeuzulassungsvolumen 2015 gegenüber 2014 leicht steigend auf 3,05 Millionen Einheiten ein."


VDIK-Mitgliedsmarken mit einem Anteil von über 62 Prozent bei alternativen Antriebsarten.

Die Neuzulassungen bei Fahrzeugen mit alternativen Antrieben - Hybrid, Flüssiggas, Erdgas und Elektro - verzeichnen ein Plus von gut 7 Prozent. Die volumenstärkste alternative Antriebstechnologie ist mit großem Abstand die Hybrid-Technik, der Absatz von Hybrid-Pkw wächst um 4 Prozent auf voraussichtlich 27.000 Einheiten, vornehmlich aus dem Angebot von VDIK-Mitgliedsunternehmen. Mit jeweils gut 8.000 Fahrzeugen folgen Erdgas- und Elektrofahrzeuge. Die Elektrofahrzeuge weisen mit einem Plus von gut 40 Prozent den größten Zuwachs auf. Pkw, die serienmäßig mit Flüssiggas angetrieben werden, verzeichnen hingegen rückläufige Neuzulassungszahlen.

Die Neuzulassungen bei Elektrofahrzeugen sind zwar um rund 40 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gewachsen, aber insgesamt eben nur um wenige Fahrzeuge. Am Jahresende werden in Deutschland insgesamt gut 20.000 reine Elektro-Pkw auf der Straße rollen, das sind ca. 0,05 Prozent des Fahrzeugbestands in Deutschland. Die geringe Nachfrage privater Kunden nach Elektrofahrzeuge bremst eine stärkere Verbreitung. Der Privatmarktanteil wird im laufenden Jahr nur knapp über 20 Prozent liegen. Ähnlich ist die Lage bei den Plug-in-Hybriden. 2014 werden rund 4.000 dieser Fahrzeuge in Deutschland neu zugelassen, davon 800 von privaten Haltern.

Trotz dieser sehr ernüchternden Bilanz unterstützt der VDIK nach wie vor die Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung sowie das Ziel, im Jahr 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen haben zu wollen. Hierzu sind jedoch dringend zusätzliche politische Initiativen erforderlich. So weist zum Beispiel der vorgelegte Entwurf für ein Elektromobilitätsgesetz durchaus in die richtige Richtung, allerdings greifen die erwähnten Maßnahmen wesentlich zu kurz. Der VDIK unterstützt die Stellungnahme des Bundesrates vom 07.11.2014, der sehr deutlich darauf hinweist, dass die gerade erwähnten Ziele der Bundesregierung mit den bisher vorgelegten Programmen und Gesetzen kaum realisiert werden können. Der Bundesrat äußert zu Recht, dass eine erfolgreiche Einführung von Elektrofahrzeugen neben den geplanten Nutzervorteilen auch von monetären Anreizen abhängen wird. Explizit erwähnt werden dabei Anreize für gewerbliche Fahrzeugflotten.

Der aktuelle Fortschrittsbericht 2014 der Nationalen Plattform Elektromobilität negiert völlig die Realitäten des deutschen Pkw-Marktes, auf dem bereits seit 2010 marktreife Elektrofahrzeuge der internationalen Hersteller bundesweit zugelassen wurden. Neben den inzwischen ab 2013 angebotenen 17 Modellen der deutschen Hersteller werden 17 weitere Elektrofahrzeuge der VDIK-Mitgliedsfirmen angeboten und vermarktet. Der Fortschrittsbericht lässt völlig außer Acht, dass die internationalen Fahrzeughersteller seit über 60 Jahren fester Bestandteil des deutschen Automobilmarktes sind, bei konventionellen Fahrzeugen einen Marktanteil von aktuell rund 36 Prozent und bei den alternativen Antrieben von über 62 Prozent haben.

VDIK-Präsident Volker Lange: "Der Fortschrittsbericht 2014 der Nationalen Plattform Elektromobilität geht an der Realität des deutschen Kraftfahrzeugmarktes vorbei. Ein Leitmarkt für die Elektromobilität wird in Deutschland ohne internationale Marken nicht zu etablieren sein. Auch der von der Elektromobilität erwartete Beitrag zum Klimaschutz ist nur unter Einschluss der Elektrofahrzeuge der VDIK-Mitglieder zu realisieren. Daher verwundert es, dass der Fortschrittsbericht in seiner Bestandsaufnahme bewusst das seit 2010 bestehende Angebot an Elektrofahrzeugen der internationalen Marken verschweigt. Dies kann nicht zu sachgerechten Vorschlägen führen, denn die Nationale Plattform Elektromobilität rät davon ab, in andere Lösungen außerhalb der Combined Charging Roadmap zu investieren. Damit ruft sie zur Diskriminierung aller Autofahrer auf, die sich bereits frühzeitig für ein Elektrofahrzeug entschieden haben, das über den CHAdeMO-Standard schnell geladen wird. Diese Vorgehensweise ist aus Sicht des VDIK skandalös und schadet dem Thema Elektromobilität insgesamt erheblich. Ich biete der Bundesregierung hier die aktive Mitarbeit und Unterstützung des VDIK und seiner Mitglieder an."


CO2-Flottenemissionen der VDIK-Mitgliedsunternehmen mit 128,7 g/km CO2 bereits heute deutlich unter dem Grenzwert für 2015 und unter dem Durchschnitt.

Alle Anbieter auf dem deutschen Markt sind bei der Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs ihrer Flotten und damit auch bei der Reduzierung der CO2-Emissionen unverändert erfolgreich. Mit 132,9 g/km CO2 sinken die durchschnittlichen CO2-Emissionen des Gesamtmarkts auf einen neuen Bestwert. Wie bereits in den Vorjahren emittieren die Flotten der VDIK-Mitgliedsunternehmen mit jetzt 128,7 g/km CO2 weiterhin weniger als der Marktdurchschnitt. Der langfristige Vergleich zeigt, dass sie den durchschnittlichen CO2-Ausstoß ihrer Fahrzeuge seit 1995 um 67,2 g/km CO2 und damit um 34 Prozent gesenkt haben. Dies entspricht einer Reduzierung des Durchschnittsverbrauchs um ca. 2,6 Liter auf 100 Kilometer.

Und die Entwicklung noch sparsamerer Fahrzeuge geht weiter. Gemäß DAT werden in Deutschland zurzeit über 1.700 Modelle mit Motorvarianten angeboten, die weniger als 130 g/km CO2 emittieren. Bei den extrem sparsamen Fahrzeugen unter 95 g/km C02 sind 111 Modelle verfügbar, hierunter alle alternativen Antriebe ebenso wie extrem sparsame Benzin- und Dieselmotoren. In den Klassen bis 130 , 120, 110 und 95 g/km C02 stammt jeweils über die Hälfte des Modellangebots von VDIK-Mitgliedsunternehmen.

VDIK-Präsident Volker Lange: " Die CO2-Emissionen der VDIK-Flotte in der Höhe von 128,7 g/km liegen bereits schon jetzt deutlich unter dem von der Europäischen Kommission für das Jahr 2015 festgelegten Grenzwert. Im März diesen Jahres wurde durch die Europäische Kommission bereits der Zielwert für das Jahr 2020 in Höhe von 95 g/km, das entspricht etwa einem Verbrauch von 4 l/100km, für die gesamte Fahrzeugflotte in Europa festgelegt. Dieser Wert ist aus technischer Sicht erreichbar, wird aber zu einem deutlichen Anstieg der Neuwagenpreise führen. Eine Festlegung eines Grenzwertes für die Zeit nach 2020 zum jetzigen Zeitpunkt wird von den internationalen Fahrzeugherstellern abgelehnt. Dies sollte erst erfolgen, wenn der neue, noch auszuarbeitende weltweit gültige Testzyklus endgültig feststeht."

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller e.V. (VDIK) Thomas Böhm, Leiter, Presse und Public Relations Kirdorfer Str. 21, 61350 Bad Homburg Telefon: (06172) 98750, Fax: (06172) 987520

(sa)

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