Pressemitteilung | Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller e.V. (VDIK)

VDIK: Elektromobilität ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe

(Bad Homburg) - Die Bundesregierung hat für den Ausbau der Elektromobilität ein hochgestecktes Ziel formuliert. Zum Gelingen der Energiewende, zur Erfüllung der jüngst in Paris festgelegten, sehr ehrgeizigen Klimaschutzziele sowie zum Erreichen der strengen Luftqualitätsziele in den Städten ist eine deutliche Steigerung der Anzahl von Elektrofahrzeugen auf deutschen Straßen zwingend erforderlich. Die Mitgliedsunternehmen des VDIK bieten seit dem Jahr 2010 zahlreiche Elektrofahrzeugmodelle an. Aktuell erfüllen 18 Modelle die Definition des Elektromobilitätsgesetzes. Die VDIK-Marken konnten im Jahr 2015 bei den neu zugelassenen Elektrofahrzeugen einen überproportionalen Marktanteil von 41 Prozent erzielen, bei den rein batterieelektrischen Fahrzeugen waren es sogar 56 Prozent.

VDIK-Präsident Volker Lange: "Frau Bundeskanzlerin Merkel hat bereits im Jahr 2010 das Ziel festgelegt, im Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen haben zu wollen. Damit hat sie sehr frühzeitig verdeutlicht, dass die strategischen Ziele in den Bereichen Energiewende, Klimaschutz und Luftqualität nur durch einen deutlichen Ausbau der Elektromobilität erreicht werden können. Diese langfristige gesamtgesellschaftliche Aufgabe muss nun endlich durch Investitionen des Staates unterstützt werden. Die bisher verabschiedeten Maßnahmen reichen bei Weitem nicht aus, um der Elektromobilität zum Durchbruch zu verhelfen. Der VDIK fordert seit Gründung der Nationalen Plattform Elektromobilität eine Kaufprämie von mindestens 5.000 Euro beim Erwerb eines Elektrofahrzeuges sowie die Einführung einer Sonderabschreibung auf Elektrofahrzeuge für gewerbliche Kunden. Diese Maßnahmen sollten zwingend durch entsprechende Beschaffungsprogramme von Bund, Ländern und Gemeinden mit festen Quoten für Elektrofahrzeuge ergänzt werden."

Die bereits bestehende Befreiung von Elektrofahrzeugen von der Kraftfahrzeugsteuer sowie die Möglichkeit, einen sogenannten Nachteilsausgleich bei der Besteuerung von Elektrofahrzeugen als Dienstwagen geltend zu machen, haben bisher keine Wirkung erzielt. Im Jahr 2015 konnten insgesamt nur 23.464 Elektrofahrzeuge neu zugelassenen werden. Auch die aufgrund des Elektromobilitätsgesetzes möglichen Nutzervorteile haben der Elektromobilität bisher nicht zum Durchbruch verholfen, da viel zu wenig Kommunen bereit sind, beispielsweise die Nutzung von Busspuren zu ermöglichen oder kostenfreies Parken für Elektrofahrzeuge einzuräumen.

Lange weiter: "Die aktuelle Diskussion innerhalb der Bundesregierung zur Förderung der Elektromobilität befasst sich leider zu wenig mit den langfristigen strategischen Zielen. Sie verfängt sich vielmehr in einer kleinteiligen Erörterung von Möglichkeiten, wie man entsprechende Kaufprämien gegenfinanzieren kann. Hierzu stelle ich klar fest, dass diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe aus dem allgemeinen Staatshaushalt finanziert werden muss. Die erforderlichen finanziellen Mittel sind verfügbar, da die aktuellen Steuereinnahmen deutlich über den Erwartungen liegen und zudem von den Autofahrerinnen und Autofahrern jährlich Steuern und Abgaben in der Größenordnung von 55 Milliarden Euro in die öffentlichen Haushalte fließen. Zu diesen Steuereinnahmen tragen natürlich auch die Halter von Fahrzeugen der internationalen Marken in großem Umfang bei."

Das Elektromobilitätsgesetz definiert Elektrofahrzeuge als rein batterieelektrische Fahrzeuge, als Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge mit einem CO2-Ausstoß von maximal 50 g/km oder einer bestimmten Mindestreichweite und als Brennstoffzellenfahrzeuge. Für eine deutliche Verbreitung dieser Fahrzeuge sind neben den vom VDIK geforderten Fördermaßnahmen selbstverständlich auch der Aufbau einer leistungsfähigen und nicht diskriminierenden Ladeinfrastruktur sowie ein flächendeckendes Netz an Wasserstofftankstellen für die Betankung von Brennstoffzellenfahrzeugen zwingend erforderlich.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller e.V. (VDIK) Thomas Böhm, Leiter, Presse und Public Relations Kirdorfer Str. 21, 61350 Bad Homburg Telefon: (06172) 98750, Fax: (06172) 987520

(sy)

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