Pressemitteilung | Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller e.V. (VDIK)

VDIK: Nutzfahrzeug-Markt 2014 wächst um 5 Prozent auf rund 320.000 Neuzulassungen - 2015 ist gleiches Zulassungsniveau möglich.

(Frankfurt am Main) Der Nutzfahrzeugmarkt in Deutschland entwickelt sich deutlich besser als vor einem Jahr erwartet, das Jahr 2014 wird mit voraussichtlich mehr als 320.000 Neuzulassungen, einem Plus von über 5 Prozent, abschließen. Im langfristigen Vergleich ist dies ein relativ hohes Niveau. Die VDIK-Mitgliedsunternehmen steigern ihren Absatz, allerdings liegt ihr Zuwachs lediglich bei 2,5 Prozent. Ihr Marktanteil sinkt dadurch leicht auf unter 27 Prozent.

Im ersten Quartal entwickelten sich die Nutzfahrzeugneuzulassungen mit einem Wachstum von 10,5 Prozent besonders positiv. Bei den schweren Lkw fiel das Wachstum mit einem Plus von 25 Prozent erwartungsgemäß besonders hoch aus. Da seit Jahresanfang bei den schweren Nutzfahrzeugen die Emissionsklasse EuroVI vorgeschrieben ist und eine finanzielle Kompensation der Mehrkosten nur teilweise erfolgte, verstärkte sich zum Jahresende 2013 die Nachfrage nach EuroV-Fahrzeugen, die allerdings nur zum Teil noch im alten Jahr zur Zulassung kamen. Der Großteil dieser Fahrzeuge wurde erst im 1. Halbjahr 2014 zugelassen, für die nachfolgenden Monate ging der VDIK daher auch von einer Nachfragedelle aus. Seit September ist dieser Markt allerdings wieder deutlich im Plus; die ab 01.01.2015 geltenden neuen Mautsätze in Verbindung mit einer eigenen günstigeren Klasse für EuroVI-Fahrzeuge sind der Grund für diese Entwicklung.

Konstant stark verlief die Nachfrage bei den leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 t zGG, für das Gesamtjahr 2014 ist ein Wachstum von 8 Prozent realistisch. Das entspricht 230.000 leichten Nutzfahrzeugen, ein Volumen, das nahe am historisch höchsten Wert des Jahres 2011 liegt.

Nachdem das Mauthöhegesetz eine Absenkung der Mautgrenze auf 7,5 t zGG ab Herbst 2015 vorsieht, sind die Zulassungen der Fahrzeuge zwischen 7,5 und 12 t zGG rückläufig. Für das Gesamtjahr erwartet der VDIK in diesem Segment ein Minus von über 8 Prozent.

VDIK-Präsident Volker Lange: "Der VDIK rechnet für 2015 mit einem Rückgang der Neuzulassungen bei den schweren Lkw, der voraussichtlich durch Zuwächse im Bereich der Transporter kompensiert wird. Für 2015 gehen wir daher vom gleichen Neuzulassungsvolumen wie im ablaufenden Jahr aus."

Der VDIK begrüßt, dass Bundesverkehrsminister Dobrindt ein neues Bundesfernstraßenmautgesetz auf den Weg gebracht hat. Gemäß der Ergebnisse des Wegekostengutachtens erhalten EuroVI-Lkw endlich eine eigene Mautklasse mit dem niedrigsten Mautsatz. Die Mautsätze fallen fast durchweg niedriger aus als zuvor, allerdings sinken daher auch die Mauteinnahmen.

Der VDIK kritisiert allerdings, dass diese Einnahmeverluste des Staates durch eine Vielzahl von kostentreibenden Maßnahmen so weit wie möglich kompensiert werden sollen. Hierzu zählen die für das kommende Jahr geplante Ausweitung der Mautpflicht auf weitere 1.000 km autobahnähnlich ausgebauter Bundesstraßen, die Herabsetzung der Gewichtsgrenze der mautpflichtigen Fahrzeuge auf 7,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht (zGG), die angekündigte Ausweitung der Mautpflicht auf alle Bundesstraßen ab 2018 sowie die erstmalige Anlastung externer Kosten. Der VDIK begrüßt aber ausdrücklich, dass trotz dieser Maßnahmen verbleibende Einnahmeverluste durch Zuschüsse aus dem Haushalt ausgeglichen werden sollen, so dass die Investitionen des Bundes in das Straßennetz nicht zurückgehen.

VDIK-Präsident Volker Lange: "Den Einsatz sogenannter Lang-Lkw befürwortet der VDIK. In den nächsten 10 Jahren wird der Straßengüterverkehr weiter wachsen. Die Straßengüterverkehrsleistung wird sich dann gegenüber dem Jahr 1995 mehr als verdoppelt haben. Lang-Lkws ermöglichen es, den Transportbedarf mit weniger Fahrzeugen zu erbringen, die Faustregel: 2 statt 3 Zugmaschinen, was den CO2-Ausstoß in einem ähnlichen Verhältnis absenken würde. Lang-Lkw sind daher aus Umwelt- und Kostenaspekten eine notwendige Transportalternative. Der Feldversuch Lang-Lkw sollte deshalb fortgesetzt und endlich im gesamten Bundesgebiet durchgeführt werden."

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller e.V. (VDIK) Thomas Böhm, Leiter, Presse und Public Relations Kirdorfer Str. 21, 61350 Bad Homburg Telefon: (06172) 98750, Fax: (06172) 987520

(sa)

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