Pressemitteilung | Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller e.V. (VDIK)

VDIK kritisiert Beschluss des Bundeskabinetts zur Änderung des Bundesfernstraßenmautgesetzes

(Bad Homburg) - Die Transportbranche in Deutschland wird sowohl durch die Ausdehnung der Maut auf weitere Bundesstraßen als auch durch die Einbeziehung von Fahrzeugen und Fahrzeugkombinationen ab 7,5 t zGG zusätzlich belastet, ohne dass die aktuelle Entwicklung des Mautaufkommens dies erfordern würde. Es wird sich nicht nur auf das Verbraucherpreisniveau auswirken, sondern auch die Tendenz zum "Ausflaggen" von Transportbetrieben und zu dem schon heute zu beobachtenden Lohn- und Preisdumping verstärken.

Nach den bisher bekannten Berechnungen wird nicht nur die auf Basis der Wegekostenrechnung erfolgte leichte Absenkung der LKW Mautsätze ausgeglichen, sondern um rund 100 Prozent überkompensiert.

VDIK-Präsident Volker Lange: "Schon heute ist die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen der Gewichtsklasse zwischen 7,5 und 12 t zGG stark rückläufig. Ich gehe davon aus, dass sich dieser Trend durch die Bemautung solcher Fahrzeuge künftig verstärkt. Ein Anstieg bei Fahrzeugen oberhalb von 12 Tonnen und ein Ausweichen auf Tonnagen unterhalb von 7,5 t, insbesondere auf die mautfrei bleibende Klasse von 3,5 bis 7,5t sind zu erwarten. Der Einsatz von mehr Fahrzeugen bis 7,5 t zGG wird sowohl der gewünschten Minderung des Verkehrsaufkommens als auch den Bestrebungen, den Straßenverkehr noch sicherer und umweltfreundlicher zu machen, zuwiderlaufen."

Die Einführung der Mautpflicht für Gespanne, die über der Gewichtsgrenze von 7,5 t zGG liegen, ist kaum vermittelbar. Zwei Transporter bleiben mautfrei, ein Gespann mit derselben Beförderungsleistung dagegen ist mautpflichtig.

Auch die geänderte Mautstaffelung nach Zahl der Achsen kann kontraproduktiv wirken. Sie könnte eine Tendenz der Transportunternehmen hervorrufen, bei gleichen Gewichten Lkw mit möglichst wenigen Achsen einzusetzen. Dies aber würde den Druck des einzelnen Rades auf die Fahrbahn unnötig erhöhen und zu einer stärkeren Belastung der Infrastruktur führen.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller e.V. (VDIK) Thomas Böhm, Leiter, Presse und Public Relations Kirdorfer Str. 21, 61350 Bad Homburg Telefon: (06172) 98750, Fax: (06172) 987520

(sy)

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