Pressemitteilung | Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)

VDMA: Deutsche Kunststoff- und Gummimaschinentechnik erneut Exportweltmeister / Exportquote lag 2005 bei 72,5 Prozent / Prognose 2006: Produktionsplus von vier Prozent

(Münster) - Aufgrund des gestiegenen Auftragseingangs im deutschen Kunststoff- und Gummimaschinenbau in den ersten Monaten dieses Jahres rechnet die Branche für 2006 mit einem Produktionsplus von vier Prozent. Die Inlandskonjunktur profitiere vom Wachstumskurs der Weltwirtschaft. “Die besten Perspektiven im Auslandsgeschäft haben die asiatischen Märkte - Indien, Süd-Korea, Taiwan und auch die wieder erstarkte Nachfrage in China - Osteuropa mit Schwerpunkt Russland und Rumänien sowie der Nahe und Mittlere Osten”, sagte Jan-Udo Kreyenborg, Vorsitzender des Fachverbandes Kunststoff- und Gummimaschinen im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Freitag in Münster anlässlich der Mitgliederversammlung des Verbandes.

Deutschland hält Spitzenposition
in der Weltproduktion und im Export
Die Weltproduktion von Kunststoff- und Gummimaschinen stieg 2005 nur geringfügig auf 18,94 Milliarden Euro. Der Anteil des deutschen Kunststoff- und Gummimaschinenbau lag bei 24,4 Prozent (minus zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr), und damit weit vor Italien mit 12,7 Prozent (13,4 Prozent), den USA mit 9,4 Prozent (9,2 Prozent) und Japan mit 9,1 Prozent (10 Prozent).

Der Weltexportanteil deutscher Kunststoff- und Gummitechnik ging 2005 auf 25,2 Prozent (2004: 27,5 Prozent) zurück, was überwiegend auf eine stark rückläufige Ordertätigkeit aus China zurückzuführen ist. “Mit einem Viertel aller Exportlieferungen ist der deutsche Kunststoff- und Gummi-maschinenbau aber weiterhin mit Abstand der Export-Weltmeister der Branche”, betonte Kreyenborg. Auch die japanischen Wettbewerber haben mit 14,3 Prozent Anteile am Weltexport eingebüßt (2004: 15,3 Prozent). Der italienische Export lag nach amtlichen Zahlen 2005 mit 11 Prozent ähnlich hoch wie im Vorjahr (10,9 Prozent). Die USA mit 7,2 Prozent (2004: 5,9Prozent) und China mit 4,6 Prozent (2004:3,2Prozent) konnten ihren Anteil deutlich steigern. Die chinesische Ausfuhr ist im vergangenen Jahr um mehr als 40 Prozent gestiegen.

Produktion sank 2005 um 6,6 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro
Der Auftragseingang im deutschen Kunststoff- und Gummimaschinenbau ist 2005 im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt vier Prozent zurück gegangen. Die Inlandsbestellungen blieb auf dem Niveau des Vorjahres, während die Ordertätigkeit aus dem Ausland mit minus fünf Prozent deutlich Schwächen zeigte.

Die Produktion im Kernmaschinenbau zur Verarbeitung von Polymeren konnte die Vorgaben von 2004 nicht erreichen und sank um 7,5 Prozent auf 4,615 Milliarden Euro (2004:4,988 Milliarden Euro). Das Exportvolumen lag bei 3,343 Milliarden Euro und ging damit um 10,4 Prozent zurück (2004: 3,733 Milliarden Euro). Die Exportquote fiel auf jetzt 72,5 Prozent (2004: 74,8 Prozent). Die Lieferungen ausländischer Maschinenhersteller an Kunden in Deutschland lag 2005 mit einem Minus von 1,4 Prozent und 628 Millionen Euro leicht unter dem Wert des Vorjahres (637 Millionen Euro).

Den Werkzeug- und Formbau, die peripheren Bereiche (Werkstück- und Werkstoffhandling) sowie Flexodruck für Folien einbezogen, betrug die Gesamtproduktion des Fachzweiges 7,1 Milliarden Euro (minus 6,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr).

USA wichtigster Absatzmarkt
“Nach zweijähriger Pause liegen die USA wieder auf Platz 1 der wichtigsten Absatzmärkte – trotz eines Rückganges der Lieferungen um zehn Prozent”, erklärte Kreyenborg. “Der Spitzenreiter China ist auf Platz zwei zurück gefallen. Russland hat sich erneut nach vorn geschoben und nimmt nun den dritten Platz ein. Neu unter den TOP 10 sind die Türkei und Österreich.”

Explodierende Rohstoffpreise belasten die Branche
“Große Sorge bereiten unserem Maschinenbau die enormen Belastungen unserer Kunden durch explodierende Rohstoffpreise”, teilte Kreyenborg mit. “Da die verarbeitende Industrie die entstehenden Mehrkosten gar nicht oder nur partiell an ihre Kunden weitergeben kann, wird natürlich die finanzielle Decke zu unbedingt notwendigen Investitionen in Modernisierung, neue Technologien, Kapazitätserweiterung und/oder Automatisierung immer dünner, so dass hier wohl eine der Hauptursachen für Investitionszurückhaltung zumindest in Europa liegen dürfte.”

Neben den ‚hausgemachten‘ Standortnachteilen spielt natürlich auch die volatile Währungssituation im internationalen Geschäft für die Branche eine außerordentlich wichtige Rolle. “Aktuell erleben wir das Wiedererstarken des Euro; sollte als Benchmark der Wert 1,3 US $ je Euro überschritten werden, sind Probleme für unseren Maschinenbau absehbar”, betonte Kreyenborg.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) Marlies Schäfer, Pressesprecherin Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt am Main Telefon: (069) 66030, Telefax: (069) 66031511

(bl)

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