Pressemitteilung | VEA - Bundesverband der Energie-Abnehmer e.V. - Hauptgeschäftsstelle

VEA-Wasserpreisvergleich 2004 / Die Trinkwasserpreise steigen weiter

(Hannover) - Die Preise für an Industriekunden geliefertes Trinkwasser wurden im letzten Jahr in den neuen Bundesländern um bis zu 21,6 Prozent erhöht, während in den alten Ländern die Preiserhöhungen mit bis zu 11,7 Prozent geringer ausfielen.

Das stellt der Bundesverband der Energie Abnehmer e. V. (VEA), Hannover, Interessenvertreter vornehmlich der mittelständischen Wirtschaft, in seinem jüngsten veröffentlichten Preisvergleich (Stand: 01.01.2004) für 64 Städte aus den alten und für 19 Städte aus den neuen Bundesländern fest. Gemäß der Untersuchung des VEA zahlen Industriekunden mit Jahresabnahmemengen von 7.500 m3 bzw. 100.000 m3 einen Durchschnittspreis von 1,58 Euro/ m3 (Vorjahr: 1,55 Euro/ m3) in den alten und von 1,83 Euro/m³ (Vorjahr: 1,80 Euro/ m3) in den neuen Bundesländern. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Verteuerung von 2,2 Prozent in den alten und von 1,3 Prozent in den neuen Bundesländern. In den alten Bundesländern erhöhten 24 Wasserversorgungsunternehmen (WVU) die Preise zwischen 1,8 Prozent und 11,7 Prozent. Im Vorjahr waren es 19 WVU mit Erhöhungen zwischen 0,2 Prozent und 14,3 Prozent. Um mehr als 10,0 Prozent wurden die Preise in Berlin (11,7 Prozent), Paderborn (10,9 Prozent), Nürnberg (10,8 Prozent), Hanau (10,2 Prozent) erhöht. Preiserhöhungen zwischen 5,0 Prozent und 10,0 Prozent sind in Heidelberg (9,2 Prozent), Ludwigsburg (8,5 Prozent), Aachen (8,4 Prozent), Braunschweig (6,7 Prozent), Stuttgart (6,4 Prozent), München und Düsseldorf (6,1 Prozent), Neumünster (6,0 Prozent) und Kiel (5,1 Prozent) festzustellen. Unter 5,0 Prozent blieben die Erhöhungen in Lübeck (4,1 Prozent), Wolfsburg und Hagen (3,4 Prozent), Mannheim (2,9 Prozent), Neuss (2,8 Prozent), Essen (1,8 Prozent), Hamburg (1,4 Prozent) und Krefeld (1,3 Prozent). Die Reihenfolge der 10 teuersten Orte hat sich wegen der Erhöhungen in Stuttgart und Heilbronn etwas verschoben. Zu diesem Kreis gehören aber die gleichen wie im Vorjahr: Aschaffenburg, Kassel, Heilbronn, Eschwege, Stuttgart, Pforzheim, Offenbach, Heidelberg und Wiesbaden.

In Nordrhein-Westfalen trat zum 01.02.2004 ein neues Gesetz in Kraft, wodurch nunmehr ein Wasserentnahmeentgelt zu entrichten ist. In einigen Orten wurden die Preise daher bereits zum 01.02. und 01.03. angehoben z. B. Duisburg (4,4 Prozent), Münster (3,3 Prozent) und Bielefeld (3,2 Prozent). In Hessen dagegen werden hoffentlich bald Preissenkungen zu erwarten sein. Hier ermittelt die Landeskartellbehörde gegen einige WVU.

Die Stadtwerke Ingolstadt beliefern ihre Kunden mit 0,86 Euro/m³ im Durchschnitt nach wie vor am günstigsten. Die Reihenfolge der 10 preiswertesten Orte bzw. WVU ist: Ingolstadt, Helmstedt/Avacon, Flensburg, Emden, Paderborn, Neumünster, München, Augsburg, Gelsenkirchen/Gelsenwasser und Oldenburg.

In den neuen Bundesländern stieg der Durchschnittspreis der beiden Vergleichsfälle um 1,3 Prozent auf 1,83 Euro/m³. Den Preiserhöhungen von Gotha (21,6 Prozent), Frankfurt/ Oder (13,2 Prozent), Neubrandenburg (3,4 Prozent) und Jena (3,1 Prozent) stehen die Senkungen von Gera (10,6 Prozent) und von Merseburg (1,7 Prozent) gegenüber. Die Reihenfolgen der günstigsten und der teuersten Orte bzw. WVU hat sich gegenüber dem Vorjahr etwas verändert. Die günstigsten Orte sind: Neubrandenburg, Cottbus/LWG, Senftenberg/WAL, Schwerin und Frankfurt/O. Die 5 teuersten sind: Jena, Gera/Zweckverband Mittleres Elstertal, Dresden/DREWAG, Halle und Gotha.

Die Abwassergebühren lassen sich kaum bewerten, da in vielen Fällen eine einheitliche Gebühr für die Einleitung von Schmutz- und Regenwasser gilt, während in anderen Fällen die Gebühren aufgesplittet werden. In der Regel hängen die Regenwasser-Einleitungsgebühren von der bebauten und befestigten Oberfläche ab. Auch können höhere Verschmutzungsgrade zu erheblichen Mehrkosten führen.

Im Gesamt-Durchschnittspreis (Wasser plus Abwasser) ist Eschwege mit 5,70 Euro/ m3 nach wie vor Spitzenreiter im Bundesgebiet, gefolgt von Halle mit 5,29 Euro/m3.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Energie-Abnehmer e.V. (VEA) Dr. Volker Stuke Zeißstr. 72, 30519 Hannover Telefon: 0511/98480, Telefax: 0511/9848-188

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