Pressemitteilung | Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA)

VFA zur Ausgabenentwicklung bei Arzneimitteln / Bessere Versorgung lässt Arzneimittelausgaben steigen

(Berlin) - "Wird die Versorgung besser, steigen die Ausgaben. Und solange in Deutschland noch in vielen Therapiegebieten eine Unterversorgung mit Arzneimitteln zu überwinden ist, sind steigende Arzneimittelausgaben unausweichlich. Für den Patienten bedeutet dies auch, Medikamente zu erhalten, die auf dem modernen Stand der medizinischen Versorgung sind - und hier wäre noch mache Unterversorgung abzubauen!" So kommentierte Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), die aktuellen Zahlen zur Ausgabenentwicklung bei Arzneimitteln. Im Übrigen riet sie dazu, von der Höhe eines Monatswerts nicht auf das ganze Jahr zu schließen. Die Januarzahlen liegen im Schnitt des Jahres 2005 und sogar deutlich unter den Dezemberzahlen des vergangenen Jahres. Die ABDA hatte die Steigerung der Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenkasse von Januar 2004 zu Januar 2005 mit 14,5 Prozent angegeben.

"Da das Preisniveau für Arzneimittel im untersuchten Zeitraum im Wesentlichen stabil geblieben ist, sind die Mehrausgaben der GKV nicht durch Teuerung, sondern durch mehr und anderen Verordnungen begründet", erläuterte Yzer. Verglichen mit dem Januar 2005 sei im Januar 2006 insbesondere ein Plus an Verordnungen für insulinpflichtige Diabetiker (Langzeitinsuline: +31 Prozent, kurzwirksame Insuline: +16 Prozent; Insulinzubehör: +15 Prozent; Blutzuckertests: +16 Prozent), Patienten mit erhöhtem Cholesterinspiegel (Statine: +29 Prozent) und Bluthochdruckpatienten (je nach Klasse zwischen +24 und +11 Prozent) zu verzeichnen gewesen.

Sowohl bei insulinpflichtigem Diabetes als auch bei Bluthochdruck und erhöhten Cholesterinspiegel werden bis heute in Deutschland viele Patienten nicht oder nicht ausreichend versorgt; bei Bluthochdruck einer Untersuchung von 2004 zufolge beispielsweise 40 Prozent. Eine nicht ausreichende Behandlung ist jedoch in allen drei Gebieten mit dem Risiko lebensbedrohlicher Spätfolgen wie Herzinfarkt verbunden. "Deshalb ist es zu begrüßen, dass Ärzte dafür sorgen, dass mehr Patienten mit diesen Erkrankungen eine wirksame Behandlung erfahren", betonte Yzer. Doch werde es weiterer Anstrengungen bedürfen, um die Unterversorgung wirklich zu überwinden.

Das gelte auch für ein anderen Beispiel für eklatante Unterversorgung, die Osteoporose. Yzer verwies dabei auf eine aktuelle Untersuchung der Gmünder Ersatzkasse und des Berliner IGES-Instituts, wonach 6,24 Millionen Osteoporose-Patienten in Deutschland noch immer nicht mit osteoporose-typischen Medikamenten behandelt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) Rolf Hoemke, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Hausvogteiplatz 13, 10117 Berlin Telefon: (030) 206040, Telefax: (030) 20604222

(tr)

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