Pressemitteilung | Deutsches Rotes Kreuz e.V. (DRK) - Generalsekretariat

VI. Rotkreuz- und Rothalbmond-Europakonferenz vom 14.-19. April in Berlin / Weltweit 150 Millionen Migranten

(Berlin) - Litauen liegt nur an einer der Routen, die aus Asien kommend ungezählten Menschen den illegalen Zugang zur Europäischen Union erlauben. Nach Aussage der Vereinten Nationen durchquerten allein im Jahr 2001 fast 50.000 Personen zudem Bosnien-Herzegowina, Kroatien und Slowenien, um Italien und Österreich zu erreichen. Aufgrund der illegalen Einwanderer, die Litauen auf der langen und gefährlichen Reise von Asien und Afrika nach Europa durchqueren, wird das Land auch als Hintertür des Westens bezeichnet. Selbst jene, die vor Krieg oder Verfolgung geflohen sind und den Flüchtlingsstatus beantragt haben, sehen Litauen oft nur als Auffangraum und warten auf eine Gelegenheit zur Weiterreise.

Die Integration dieser Flüchtlinge gehört zu den Hauptaufgaben des Litauischen Roten Kreuzes. Es hilft den Einwanderern dabei, Wohnungen und Arbeit zu finden, Geschäfte zu gründen und Litauisch zu lernen. Es gewährt finanzielle Unterstützung und berät in Rechtsfragen, Steuerangelegenheiten, Gesundheitsfürsorge und Ausbildung. Heute werden in Litauen 85 bis 90 Prozent aller Flüchtlinge über das Rote Kreuz integriert. Dieses Beispiel zeigt die Problematik nur eines europäischen Landes. Weltweit leben etwa 150 Millionen Menschen außerhalb ihres Heimatlandes.

Durch verschärfte Gesetze versuchen die Regierungen in den Aufnahmeländern die Zuwanderung von Migranten, die aus sozialen und wirtschaftlichen Gründen kommen, einzudämmen. Gleichzeitig werben sie gut gebildete Menschen aus dem Ausland an. Der Abzug der gebildeten Bevölkerung führt jedoch zu einer Verschärfung der sozialen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten in den Herkunftsländern.

Die VI. Europäische Rotkreuz- und Rothalbmond-Regionalkonferenz hat sich zum Ziel gesetzt, eine gemeinsame Strategie zur Sicherung der Bedürfnisse von Migranten in den Aufnahmeländern und ihren Familienangehörigen in den Herkunftsländern zu erarbeiten. Darüber hinaus geht es um die Bedrohung von Migranten durch Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist besorgt

über diese Entwicklung und lehnt jegliche Form von Gewalt und Diskriminierung gegenüber Menschen, unabhängig von ihrer Hautfarbe, ihrem Status oder ihrer sozialen Herkunft, ab. In einem Workshop ist der Aufbau eines internationalen Netzwerkes der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften zum Kampf gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit geplant.

Neben der zunehmenden Bedeutung der Migration steht die europäische Gesundheitskrise im Mittelpunkt der Konferenz, an der mehr als 350 Teilnehmer aus 51 nationalen Gesellschaften teilnehmen. Strategien gegen die weitere Ausbreitung von HIV und Tuberkulose sollen in Arbeitsgruppen erarbeitet werden. Als Gäste werden u.a. Bundespräsident Johannes Rau, Bundesaußenminister Joschka Fischer und die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth erwartet. Veranstaltungsort ist das Estrel-Hotel. Gastgeber ist das Deutsche Rote Kreuz.

Besonders hinweisen möchten wir auf:
Sonntag, 14. April, 14.00 Uhr Pressekonferenz zur Eröffnung der
Konferenz
Sonntag, 14. April, 15.00 Uhr
Eröffnung mit u.a.
Bundespräsident Johannes Rau
Mittwoch, 17. April, 9.00 Uhr
Vortrag „Migration“, Bundestags-
präsidentin a.D. Rita Süßmuth
Donnerstag, 18. April, 13.00 Uhr Pressekonferenz zum Abschluss
der Konferenz
Donnerstag, 18. April, 14.00 Uhr
Abschluss mit u.a.
Bundesaußenminister Joschka Fischer

Für Journalisten besteht die Möglichkeit, sich für die Konferenz zu akkreditieren. Formblatt und weitere Infos unter www.drk.de. Rücksendung der Akkreditierung bitte bis zum 12. April 2002 an: 030-85404455.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Rotes Kreuz e.V. (DRK) Carstennstr. 58 12205 Berlin Telefon: 0228/5411 Telefax: 0228/541290

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