Pressemitteilung | Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) - Hauptgeschäftsstelle

VKU fordert schnelle Reform des Europäischen Emissionshandels

(Brüssel/Berlin) - Heute (24. Februar 2015) stimmt im Europäischen Parlament der Umweltausschuss über die Reform des Europäischen Emissionshandels und den Berichtsentwurf zum Kommissionsvorschlag zur Einführung einer Marktstabilitätsreserve (MSR) ab. Dazu Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU): "Ich appelliere an die Abgeordneten, für eine Einführung der Marktstabilitätsreserve zu einem frühestmöglichen Zeitpunkt zu stimmen. Nach wie vor halten wir es für ideal, die Reserve schon 2017 einzuführen. Wichtig ist außerdem, dass zurückgehaltene Zertifikate direkt in die Reserve überführt werden."

Momentan besteht im europäischen Emissionshandelssystem ein Überschuss von zwei Milliarden Zertifikaten, was den Einsatz stark emittierender Technologien zu günstig macht. Das ist ein Grund dafür, warum in Deutschland derzeit effiziente Gaskraftwerke gegenüber emissionsintensiven Braunkohlekraftwerken im Markt nicht bestehen können. Reck: "Der Emissionshandel ist das zentrale Instrument, um den Klimawandel einzudämmen, und muss stabilisiert werden . Wir präferieren weiterhin eine dauerhafte Herausnahme von wenigstens zwei Milliarden Zertifikaten. Solange sich das nicht durchsetzen lässt, ist die vorgeschlagene Marktstabilitätsreserve die zweitbeste Lösung, um die emissionsarme Energieerzeugung voranzubringen."

Der VKU-Hauptgeschäftsführer weiter: "Der marktgelenkte Zertifikatehandel ist in der Theorie ein ausgezeichnetes Instrument für den Klimaschutz. Allerdings lässt die Umsetzung zu wünschen übrig. Das Gelingen der Energiewende in Deutschland hängt ganz maßgeblich von der weiteren Entwicklung der Zertifikatspreise ab." Und auch mit Blick auf Gesamteuropa bedarf es eines starken Instruments, so Reck. "Insbesondere nach 2020 ist der Emissionshandel der einzige Hebel, um Investitionen in erneuerbare und effiziente Technologien anzureizen. Gerade wenn wir die wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen den drei Klimazielen anerkennen, muss der Emissionshandel funktionieren. Wir können uns keinen Ausfall des Emissionshandels leisten, da die anderen beiden Ziele (erneuerbare Energien und Energieeffizienz) nach 2020 auf Ebene der Mitgliedstaaten nicht mehr verbindlich sind."

Quelle und Kontaktadresse:
Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU), Hauptgeschäftsstelle Pressestelle Invalidenstr. 91, 10115 Berlin Telefon: (030) 58580-0, Fax: (030) 58580-100

(mk)

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