Pressemitteilung | Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands e.V. (VÖB)

VÖB sieht auf Sicht von 6 Monaten kräftig steigende Zinsen

(Berlin) – In seiner am 10. Mai 2002 in Berlin vorgestellten Zinsprognose sagt der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, auf Sicht von zwei Monaten eine leichte, auf Sicht von sechs Monaten eine kräftigere Erhöhung der Zinsen voraus. Dagegen prognostizieren die Bankgesellschaft Berlin und die Feri Research GmbH auf Sicht von zwei Monten eine volatile Seitwärtsbewegung und in sechs Monaten eine Erhöhung der Zinsen. Ausgangspunkt für die Analysen, die der VÖB in seinem zweimonatlich erscheinenden Zinsprognose-Spektrum veröffentlicht, ist der Monatsdurchschnittswert der 10-jährigen Bundesanleihen als maßgeblicher Eurobenchmark-Rendite, der im April 2002 bei 5,15 Prozent lag.

Der VÖB prognostiziert auf Sicht von zwei Monaten eine Erhöhung um gut zehn Basispunkte und in sechs Monaten ein Niveau von 5,50 Prozent. Die konjunkturelle Dynamik gewinne, insbesondere in den USA, im Laufe des Jahres weiter an Fahrt. Im Sog der USA werde sich aufgrund der starken Exportabhängigkeit auch die Konjunktur in Deutschland erholen. Allerdings seien die Impulse aus dem Inland weiterhin schwach. Die Verbesserung der Stimmungsindikatoren habe sich zwar am aktuellen Rand verlangsamt, mittelfristig sei jedoch mit einer fortschreitenden Verbesserung zu rechnen, die sich in den realwirtschaftlichen Indikatoren niederschlagen und zu einem kräftigeren Zinsanstieg führen werde.

In Übereinstimmung mit der OECD und den wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstituten geht der VÖB davon aus, dass das Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts 1 Prozent im laufenden Jahr nicht übersteigen wird. Risiken für die wirtschaftliche Dynamik gingen zudem von den laufenden Tarifverhandlungen in der Metallindustrie aus. Lohnsteigerungen von über 4 Prozent würden den Investitionsmotor als wichtigen Impulsgeber nachhaltig beeinträchtigen. Auch von einem weiteren Ölpreisanstieg infolge einer möglichen Eskalation im Nahen Osten gingen weiterhin Risiken eines zunehmenden Inflationsdrucks aus.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands e.V. (VÖB) Lennéstr. 17 10785 Berlin Telefon: 030/81920 Telefax: 030/8192222

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