Pressemitteilung | VAUNET - Verband Privater Medien e.V.

VPRT-Sommerfest in Berlin

(Berlin) - Über 600 Gästen präsentiert sich der private Rundfunk als ein zentraler Motor der Kreativwirtschaft mit weitreichenden Umsatz- und Arbeitsplatzeffekten

- Staatsekretärin Brigitte Zypries und EU-Kommissar Günther Oettinger betonen die Bedeutung des privaten Rundfunks für Kreativwirtschaft, Meinungsfreiheit und -vielfalt

Der EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Günther Oettinger, die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie , Brigitte Zypries, und die Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, mehr als 600 hochrangige Gäste aus der Medienbranche sowie zahlreiche Prominente aus Rundfunkbranche und Politik folgten am gestrigen Abend der Einladung des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien e.V. zum VPRT-Sommerfest in der Berliner Event-Location Spindler & Klatt direkt an der Spree.

EU-Kommissar Günther Oettinger adressierte an die Gäste: "Sie sind Teil einer Wachstumswirtschaft, der Kreativwirtschaft. Ich bin davon überzeugt, dass Radio und Fernsehen machen, produzieren, senden und damit Informationen zu übertragen, die Bildungsmöglichkeiten zu erweitern und die Freizeit zu verschönern, weiter eine spannende Aufgabe bleibt."

Oettinger betonte die Bedeutung der Inhalte auch für die Endgeräteindustrie und die Notwendigkeit eines fairen Wettbewerbs im dualen System sowie eines Level Playing Fields im Miteinander mit neuen Wettbewerbern wie Streamingdiensten und Plattformen. Hierzu würde die EU-Kommission in den kommenden Wochen Konsultationen durchführen. "Wir stellen auch unsere gesamten digitalen Regeln auf den Prüfstand. Manches, was vor 10 Jahren notwendig war, hat sich erledigt oder durch Vielfalt überlebt", so der EU-Kommissar.

Oettinger sprach sich für eine europäische Strategie und einen europäischen Binnenmarkt aus, um in der Digitalisierung gegen Akteure aus den USA und Asien bestehen zu können. Dazu bedürfe es mit einer Novelle der Audiovisuellen Mediendienste-Richtlinie einer Direktive, die dem Stand der Technik und des Wettbewerbs entspräche und ein europäisches digitales Urheberrecht, in dem als Ausnahme von dem Binnenmarktsystem für Bereiche wie Rundfunk, Film und Sport auch das Territorialitätsprinzip berücksichtigt werden sollte.

Staatssekretärin Brigitte Zypries stellte in ihrer Rede an die Gäste heraus, dass die Rundfunkwirtschaft ein bedeutender Akteur der Kreativwirtschaft, ein wichtiger Inhalteanbieter und Garant für Meinungs- und Medienvielfalt sei. Sie betonte dabei die neuen Herausforderungen, vor denen die Branche steht. "Zwar sind das Fernsehen und das Radio nach wie vor Leitmedien - auch in unserer digitalisierten Welt. Aber neue Onlinedienste sind zunehmend gefragt und stehen im Wettbewerb mit den klassischen Medien. Diesem Wettbewerb müssen und können sie sich stellen. Dazu braucht es faire und ausbalancierte Rahmenbedingungen, die dem Rundfunk und den Telemedien die nötige Flexibilität und gleichzeitig Rechtssicherheit geben, um auf Wachstumskurs zu bleiben."

Der VPRT-Vorstandsvorsitzende, Dr. Tobias Schmid, sagte: "Der private Rundfunk ist ein zentraler Motor der gesamten Kreativwirtschaft. Wir werten es als ein wichtiges und gutes Zeichen, dass vor allem die TV- und Radiounternehmen als wesentlicher Bestandteil der politischen Digitalen Agenda gesehen werden." Das gelte sowohl für die Länder als auch verstärkt für den Bund und Europa.

Schmid betonte, dass alleine der private Rundfunk in Deutschland rund 25.000 Mitarbeiter beschäftige und 11 Milliarden Euro umsetze. Mit dem enormen Programmbedarf seiner in etwa 700 Programme leistet die Industrie einen wichtigen Beitrag zur Auslastung der Produktionswirtschaft, technischen Dienstleister sowie der Musik- und Werbeindustrie. Damit trage sie auch zu der Attraktivität von Endgeräten und Infrastrukturen bei. Insgesamt beziffere der VPRT die durch die Branche ausgelösten Umsatzeffekte auf rund 80 Milliarden Euro jährlich und gehe von rund einer viertel Million mittelbar durch die Branche beschäftigen Arbeitnehmern aus.

Damit der private Rundfunk dieser Rolle auch weiterhin gerecht werden könne, forderte Schmid ein durchsetzungsstarkes Urheberrecht zum Schutz der Inhalte, eine gesicherte Finanzierungsgrundlage durch Werbung und eine sinnvolle Balance zwischen den Interessen der Infrastruktur- und der Kreativindustrie.

Tagsüber am 8. September fanden in Berlin die Mitgliederversammlung und die Fachbereichsversammlungen des VPRT statt. Neben der Diskussion aktueller Zukunftsfragen und der Arbeitsschwerpunkte des Verbandes im zurückliegenden und kommenden Jahr stand eine Nachwahl auf der Tagesordnung: Der Fachbereich Radio und Audiodienste wählte Jan-Uwe Brinkmann, Geschäftsführer Radio NRW GmbH, als Nachfolger für Dr. Udo Becker in seinen Fachbereichsvorstand.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) Hartmut Schultz, Pressesprecher Stromstr. 1, 10555 Berlin Telefon: (030) 39880-0, Fax: (030) 39880-148

(cl)

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