Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

Verantwortung der Stahlindustrie angemahnt / Gottschalk: Rohstoffpreise werden zum Risikofaktor für das Autojahr 2005

(Frankfurt am Main) - „Die Preisentwicklung auf den Rohstoffmärkten wird auch im kommenden Jahr ein Risikofaktor für das Automobilgeschäft in Deutschland bleiben. Die Hoffnung auf eine Beruhigung an der Rohstoffpreisfront ist bisher leider nicht eingetreten.“ Diese Feststellung müsse, so der Präsident des Verbands der Automobilindustrie, Prof. Dr. Bernd Gottschalk, in alle Kalkulationen für das Automobiljahr 2005 einbezogen werden. Nachdem im Frühjahr eine Reihe von Indikatoren, so z. B. die Entwicklung der Erz- und Schrottpreise, für eine gewisse Entspannung bei den Stahlmärkten gesprochen habe, zeige die aktuelle weitere Preisrunde der Stahlproduzenten, dass der Druck auf die automobile Lieferkette eher noch verschärft wird.

Bereits durch die bei den Lieferanten der unteren Stufe der Lieferkette beispielsweise im Schmiede- und Gießereibereich durchgesetzten Preiserhöhungen hat sich sukzessive der Kostendruck auf die nachgelagerten Fertigungsstufen erhöht. Gegenwärtig sind auch die großen Zulieferunternehmen auf der ersten und zweiten Stufe mit den Forderungen der Stahlhersteller nach Preiserhöhungen für Flach- wie für Langprodukte konfrontiert. Und die letzte Stufe in der Kumulation des Kostendrucks stellen die anstehenden Verhandlungen zwischen der Stahlindustrie und den Fahrzeugherstellern dar. Hinzu kommt, dass in dreistelliger Größenordnung gestiegene Preise für Legierungsmetalle auch die entsprechenden Zuschläge haben in die Höhe schnellen lassen.

„Als ob das noch nicht reichen würde, treffen uns gegenwärtig auch noch die ansteigenden Forderungen der Kunststoffindustrie.“ so Prof. Dr. Gottschalk. Durch die Kumulation dieser Faktoren gerieten die Erträge auf allen Stufen nachhaltig unter Druck. Prof. Dr. Gottschalk: „Die Kostensteigerungen erreichen ein Ausmaß, bei dem auch der Endkunde nicht mehr außen vor bleiben kann – das ist in einer Phase schwacher Pkw-Konjunktur das letzte, was wir brauchen können.“

Angesichts dieser Lage müssten alle Beteiligten höchste Verantwortung dafür zeigen, dass die Kette hält. Es komme darauf an, dass gerade auch die Stahlindustrie sich mehr als bisher gezeigt als Teil der integralen Lieferkette versteht. Prof. Dr. Gottschalk: „Wenn die Schlüsselbranche Automobilindustrie Schaden nimmt, trifft das die ganze Volkswirtschaft.“

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Westendstr. 61, 60325 Frankfurt Telefon: 069/975070, Telefax: 069/97507261

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