Pressemitteilung |

Verband Deutscher Mühlen tagte in Erfurt

(Bonn) - Die Jahresmitgliederversammlung des Verbandes Deutscher Mühlen hat am 20. April 2013 in Erfurt stattgefunden. Bei turnusgemäßen Wahlen wurde einstimmig ein neuer Vorsitzender gewählt: Christoph Kempkes ist Vorstandsvorsitzender der VK Mühlen AG in Hamburg und bereits seit dem Jahr 2010 stellvertretender Vorsitzender. Er folgt auf Hans-Christoph Erling, der den Verband 15 Jahre lang geführt hat und sich als einer von fünf Stellvertretern weiter im Präsidium engagieren wird. In Würdigung seiner besonderen Verdienste um die deutsche Müllerei wurde Hans-Christoph Erling von den Mitgliedern zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Veränderungen hat es auch im Präsidium und im Vorstand gegeben: stellvertretende Vorsitzende sind Hans-Christoph Erling (Bremen), Michael Gutting (Alsleben), Heinz Künkele (Ulm-Jungingen), Karl-Rainer Rubin (Lahr-Hugsweier) und Michael Schaupp (Neuss). Neu in den Vorstand gewählt sind Stephan Kill (Recklinghausen), Frank Plüschke (Rüningen) und Wolfgang Rolle (Niederwiesa). Neben den Vorstandswahlen konnten auch neue Mitglieder für die Mitarbeit in den Kommissionen gewonnen werden.

Mit dem Wechsel an der Verbandsspitze hat es auch einen Wechsel in der Geschäftsführung gegeben: seit 1. Juni 2013 hat Peter Haarbeck den Stab von Manfred Weizbauer in der Geschäftsführung übernommen. Manfred Weizbauer hat den Verband insgesamt zehn Jahre lang erfolgreich als Hauptgeschäftsführer geführt und sich altersbedingt aus der Geschäftsführung zurückgezogen. Er steht dem Verband als Berater und für Sonderaufgaben zur Seite.

Jedes Jahr werden die besten Müller eines jeden Bundeslandes aus Handwerk und Industrie zum praktischen Leistungswettbewerb "Mühlenmasters" eingeladen. Der Wettkampf hat am 9. November 2012 in der Mühle Georg Plange GmbH & Co. KG in Duisburg/Homberg stattgefunden. Auf der Mitgliederversammlung in Erfurt stellt der Vorsitzende der VDM-Kommission für Berufsbildung und Sozialpolitik, Wilhelm Benz, die beiden besten Nachwuchsmüller vor: Erstplatzierter des Wettbewerbs ist Dominic Seyfferle, Ausbildungsbetrieb Frießinger Mühle, Zweitplatzierter Patrick Engelke, Magdeburger Mühlenwerke. Zusammen mit dem neu gewählten Vorsitzenden, Christoph Kempkes, überreicht er den beiden Preisträgern ihre Urkunden und beglückwünscht sie zur erfolgreichen Teilnahme beim Mühlenmasters 2012.

Im Anschluss an die Ehrung beginnt die Vortragsveranstaltung unter der Überschrift "From farm to table? From table to farm?", die beiden Vorträge beleuchten die Wertschöpfungskette Getreide von beiden Enden. Helmut Klemme, Präsident des Verbandes Deutscher Großbäckereien eröffnet mit seinem Vortrag "Brot- und Backwarenmärkte: strategische Herausforderungen aus Sicht der Großbäckereien" den zweiten Teil der Veranstaltung. Er begeistert das Auditorium vor allem durch seine sehr persönliche Darstellung der Entwicklungen der Backwarenbranche in den vergangenen 50 Jahren. Herr Klemme macht deutlich, dass grundsätzlich der Verbraucher bestimmt, was verkauft wird. Er sieht trotz des enormen und sich weiter beschleunigenden Strukturwandels im Backgewerbe Chancen für die einzelnen Unternehmen. Der Verbrauch von Brot und Backwaren bleibe stabil. Mit Hilfe der "richtigen" Kundenstruktur und Vertrauen der Verbraucher könne der Strukturwandel gemeistert werden. Herr Klemme schließt seinen Vortrag mit dem Hinweis, dass die Mühlenbranche durchaus von den Entwicklungen im Backgewerbe lernen könne, um Vertrauen beim Verbraucher zu schaffen.

Den zweiten Vortrag hält Carl-Albrecht Bartmer, Präsident der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, zum Thema die "Wertschöpfungskette Brotgetreide: strategische Herausforderungen aus Sicht der Landwirtschaft". In seinem Vortrag benennt er die aktuellen Herausforderungen für die Landwirtschaft. Er erinnert zum Beispiel an die große Herausforderung, die Nachfrage einer stetig steigenden Weltbevölkerung zu befriedigen. Jeder Verarbeiter müsse seine quantitative und qualitative Rohstoffversorgung sicher stellen. Für die gesamte Getreidekette sei eine effiziente, technikoffene und nachhaltige Produktion wichtig. Für das Vertrauen der Kunden und Verbraucher sei es aber wichtig, keine überzogene "Heile Welt-Kommunikation" zu betreiben. Stattdessen sollte die Getreidekette "als Team" versuchen, neues Vertrauen zu schaffen. Lebensmittelsicherheit könne nur durch eine enge Vernetzung der Lebensmittelkette gewährleistet werden. Für Herrn Bartmer ist klar, dass nur die Unternehmen selbst Vertrauen schaffen können, etwa in dem sie vor Ort den Dialog mit Bürgern, Verbrauchern und Kunden suchen und deutlich machen was sie tun und wofür sie stehen.

Herr Kempkes schließt die Vortragsveranstaltung mit dem Fazit, dass die Herausforderungen für die Mühlenwirtschaft nur mit allen Partnern der Wertschöpfungskette gemeinsam gelöst werden können. Die beiden hochinteressanten Vorträge eröffnen eine spannende Diskussion unter den Teilnehmern, die beim gemeinsamen Nachmittagsprogramm oder beim Gala-Abend im Erfurter Kaisersaal fortgeführt werden konnte.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Mühlen e.V. (VDM) Pressestelle Beueler Bahnhofsplatz 18, 53225 Bonn Telefon: (0228) 97610-0, Fax: (0228) 97610-99

(cl)

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