Pressemitteilung | VhU - Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. - Hauptgeschäftsstelle

Verlängerung der EU-Sanktionen gegen Russland / Fasbender: "Politisch akzeptabel, aber Exportrückgänge im Russlandgeschäft um 17 Prozent."

(Frankfurt am Main) - "Die hessische Wirtschaft akzeptiert, dass die Politik die Verlängerung der Sanktionen als politisches Druckmittel einsetzt: Wie sonst sollte die EU sinnvoll auf den Völkerrechtsbruch in der Ukraine reagieren? Wir drängen aber auch darauf, dass die Hand zu Gesprächen ausgestreckt bleibt, damit die Beziehungen sich wieder normalisieren können", sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) heute. Ob die Sanktionen tatsächlich das gewünschte Ergebnis hätten, müssten andere beurteilen. Allerdings sei die Zustimmung für Putin in Russland deutlich gestiegen, der Krieg in der Ukraine gehe unvermindert weiter, und die Sanktionen seien bestenfalls löchrig: Nicht nur China, auch westliche Länder wie die Schweiz und die Türkei lieferten unbeeindruckt. "Wir befürchten, dass viele jahrzehntelang gewachsene Handelsbeziehungen mit Russland zerstört werden können. Wenn das der Preis ist, den wir für eine Rückkehr zum dauerhaften Frieden zahlen müssen, dann müssen wir ihn wohl zahlen. Aber dann sollte es auch den Preis wert sein", so Fasbender.

Die Sanktionen träfen vor allem Russland selbst, aber auch unsere deutsche Exportwirtschaft, insbesondere die Autoindustrie und den Maschinenbau. 2015 seien die Exporte um 18 Prozent auf 29 Mrd. Euro, die Importe um 7 Prozent auf 38 Mrd. Euro zurückgegangen. Die deutsche M+E-Industrie exportiert pro Jahr Güter im Wert von 18,7 Milliarden Euro nach Russland. Aus Hessen werden Produkte im Wert von 1,7 Milliarden Euro exportiert.

Unterm Strich habe es bislang keine großen Verwerfungen gegeben, wohl aber einzelne Unternehmen mit starkem Russlandgeschäft teilweise schmerzlich getroffen. Diese Entwicklung werde sich nach der Verlängerung der Sanktionen weiter verschärfen. Die hessischen Firmen täten alles, um zum einen ihr Russlandgeschäft abzusichern und zum anderen Rückgänge aus dem Russlandexport durch Geschäfte mit anderen Ländern auszugleichen.

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU) Dr. Ulrich Kirsch, Leitung, Presse und Kommunikation Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main Telefon: (069) 95808-0, Fax: (069) 95808-126

(sy)

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