Pressemitteilung | Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL)

Verständigung zur Integration von Geflüchteten / Gelungenes deutsch-französisches Vertiefungswochenende

(Berlin) - In Deutschland leben noch viele Menschen, die Flucht und Vertreibung aus eigenem Erleben kennen. Im Grundgesetz hat deshalb das Asylrecht eine besondere Bedeutung. Grund genug für den Bund der Deutschen Landjugend (BDL) auch bei seinem deutsch-französischem Aufbautraining für Gruppendolmetscher "Die Lage der Flüchtlinge in Deutschland und Europa" genauer in den Blick zu nehmen.

Trotz der Ereignisse am 13. November in Paris fand die Fortbildung am vorigen Wochenende in Berlin statt. Die Teilnehmer waren sich einig, dass sie sich von denen, die die Werte unserer Gesellschaft zerstören wollen, nicht einschüchtern lassen wollen. Unbeirrt konzentrierten sie sich auf Kerninhalte - auf die Vorbereitung ihrer Dolmetschtätigkeit und das praktische Training bei den Besuchen von Einrichtungen, die sich um die Situation der Flüchtlinge kümmern bzw. politisch damit befasst sind.

Ihr Weg führte sie in den Tränenpalast am Berliner Bahnhof Friedrichstraße und ins Notaufnahmelager Marienfelde, wo sie sich mit deutscher Flüchtlingsgeschichte auseinander setzten. Sie trafen sich mit Mitarbeitern eines Berliner Flüchtlingslagers und einer vor zwei Jahren geflüchteten Syrierin, um persönlich mehr über die aktuelle Lage der Flüchtlinge hierzulande zu erfahren.

In Zusammenarbeit mit dem Centre Social Mosaïque, dem Salon de Provence und mit Unterstützung des Deutsch-Französischen Jugendwerkes (DFJW) hat der BDL ein Programm aufgestellt, dass den Aktiven aus Deutschland und Frankreich nicht nur Wissen vermitteln, sondern sie auch sensibilisieren sollte. Es ging dem Jugendverband darum, dass die Teilnehmer am Ende für sich Fragen beantworten konnten wie: Welche Konsequenzen ergeben sich in Europa für die ankommenden Flüchtlinge und für die Aufnahmestaaten? Wie reagiert die Bevölkerung, wie die Politiker? Welche Modelle sind für eine erfolgreiche Integration zukunftsträchtig?

All das ging an dem langen Vertiefungswochenende mit einer sprachlichen Sensibilisierung in der jeweiligen Fremdsprache einher. Dafür haben zwei Konferenzdolmetscher die Gruppe begleitet und es jedem Teilnehmer ermöglicht, sich nicht nur einen themenspezifischen Wortschatz anzueignen, sondern diesen auch in den verschiedenen besuchten Einrichtungen selbst zu erproben.

So waren die Teilnehmer zum Beispiel bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung zu Gast und diskutierten nach dem Film "Can't be silent" - er berichtet über ein Projekt mit geflüchteten Musikern aus unterschiedlichen Ländern - mit Beteiligten. Begegnungen wie diese helfen Demokratie verbreiten. Sie sind ein deutliches Zeichen für die Werte der Zivilgesellschaft. Ein solches Zeichen setzt der größte Jugendverband im ländlichen Raum auch mit seinem Projekt "Fremde werden Freunde", das gerade anläuft.

Die nächsten Ausbildungen für Gruppendolmetscher finden im Juli und August in Narbonne (Frankreich) und Eckernförde statt.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Deutschen Landjugend im Deutschen Bauernverband e.V. (BDL), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Carina Gräschke, Pressereferentin Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 31904-253, Fax: (030) 31904-206

(sa)

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