Pressemitteilung | VhU - Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. - Hauptgeschäftsstelle

VhU für Ausbau von Ganztagsschulen mit Augenmaß und Stellenverlagerungen / Feuchthofen: "Hessische Wirtschaft fordert stufenweisen Ausbau der Ganztagsangebote - beginnend mit den Grundschulen."

(Frankfurt am Main) - Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) setzt sich angesichts der heutigen Debatte im Landtag für einen konsequenten Ausbau der schulischen Ganztagsangebote ein und erwartet hierfür bis zum Sommer ein Konzept als Teilergebnis des Bildungsgipfels. Anlässlich mehrerer verbandlicher Forderungspapiere sowie des Vorstoßes der SPD-Fraktion, heute mit der Vorstellung eines parlamentarischen Antrags, setzt die hessische Wirtschaft auf ein konsequentes und schrittweises Vorgehen bei der Festlegung einer Entwicklungslinie.

"Das wäre mit der Festlegung einer zentralen Entwicklungslinie für die nächsten Jahre ein auch gipfelwürdiges Ergebnis. Umgekehrt helfen Maximalforderungen niemandem, wie z. B. eine Festlegung auf die Zahl zusätzlicher Vollganztagsschulen (gebunden/rhythmisierend) pro Jahr. Das Machbare und Finanzierbare ist ebenso wichtig wie der Konsens des Landes mit den Schulträgern, die Nachfrage der Eltern und die tatsächliche Qualität des Angebots", verdeutlichte Jörg. E. Feuchthofen, Geschäftsführer Bildungs- und Gesellschaftspolitik der VhU, die Position der Wirtschaft zur Landtagsdebatte.

Dabei dürfe die Rechnung aber nicht ohne den Wirt gemacht werden: "Landesregierung und Opposition können sich beim Ausbau des Ganztagsschulangebotes noch so viel vornehmen. Vorab jedoch muss mit den kommunalen Schulträgern eine Absprache zum jeweiligen regionalen Bedarf, zu den Finanzierungsmöglichkeiten und zum regionalen Verhältnis 'guter' Halbtagsschulen getroffen werden", forderte der VhU-Geschäftsführer: "Schließlich sind die Schulträger zuständig für komplexe und kostenintensive Fragen der räumlichen Erweiterung der Schulen, etwa um Mensen und Aufenthaltsbereiche sowie für den gesamten Betriebsservice beim Gebäudemanagement".

Im Grundansatz sieht sich die VhU mit dem Ganztagsschulverband, der SPD und anderen Fraktionen einig. Das konkrete Vorgehen der hessischen Regierungskoalition mit einem vorgeschalteten Ausbau der Betreuung über den "Pakt für den Nachmittag" sowie einer Priorisierung des schulischen Angebots im Primarbereich folge dabei vernünftigen finanz- und bildungspolitischen Erwägungen. Mit Blick auf die Grenzen des Mach- und Finanzierbaren hält es die VhU für geboten, sich zunächst vor allem auf den Ausbau von Ganztagsangeboten an den Grundschulen zu konzentrieren, um den Übergang aus Kindergärten und -tagesstätten zu unterstützen. "Schließlich entfällt mit zunehmendem Alter der Schüler die intensive Betreuungsnotwendigkeit. Gleichzeitig wächst die Befähigung zum selbst gesteuerten Lernen. Der Mehrwert von Ganztagsschulen nimmt mit fortschreitendem Alter der Schüler ab", verdeutlichte Feuchthofen. Daher sei es auch konsequent, dass die Landesregierung bei der Lehrerzuweisung umschichte und bis zu 230 Stellen aus der Oberstufenversorgung für den Ausbau von Ganztagsschulen einsetze.

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU) Dr. Ulrich Kirsch, Leitung, Presse und Kommunikation Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main Telefon: (069) 95808-0, Fax: (069) 95808-126

(sy)

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