Pressemitteilung | VhU - Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. - Hauptgeschäftsstelle

VhU sieht vierjährige Grundschule durch IGLU-Ergebnisse bestätigt / Grundschule durch mehr Bildung im Kindergarten entlasten

(Frankfurt am Main) - "Ein Platz im oberen Mittelmaß ist angesichts der international kurzen vierjährigen Schulzeit an hessischen Grundschulen auch eine Leistung", bewertet die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) die am 8. April von der Konferenz der Kultusminister der Länder vorgestellten Ergebnisse der internationalen Grundschul-Vergleichsstudie IGLU. "Auf dieser Basis müssen jetzt zentrale Reformschritte eingeleitet werden", forderte der für Bildung zuständige Geschäftsführer der VhU, Jörg E. Feuchthofen. Er sieht die VhU nachhaltig bestätigt und verweist auf ein umfassendes Reformkonzept zum Grundschulbereich, welches die VhU im vergangenen Jahr vorlegte ("Welche Bildung den ganzen Tag? – PISA und die Reform des Elementarbereichs"). Dazu gehörten eine Verzahnung von Grundschule und Kindergarten durch gemeinsame Bildungsstandards vom 4. bis zum 10. Lebensjahr, die klare Definition und Vorbereitung der Schulfähigkeit, eine deutliche Verbesserung der Sach- und Personalmittel für den Primarbereich sowie mehr Diagnose und Förderung in den Grundschulen.

Die VhU, so Feuchthofen, kritisiere dagegen vehement die Versuche der Lehrergewerkschaften, IGLU für eine Neubelebung der Debatte um Schulstrukturen zu missbrauchen. "Wer das versucht, hat bereits PISA nicht verstanden und will Reformen des deutschen Schulwesens nur verhindern", sagte Feuchthofen. Es gäbe in den Ergebnissen von IGLU keinerlei Hinweise für eine längere Grundschulzeit oder den bereits national widerlegten Erfolg von Gesamtschulkonzepten: "IGLU macht nur, aber zurecht deutlich, dass wir mit Blick auf die weit entfernten, ersten drei Leistungsplätze im internationalen Ranking noch einen erheblichen Bedarf an Lern- und Lehrdiagnostik haben. Die Notwendigkeit einer stärker individuellen Förderung von Leistung erhalte deshalb durch IGLU eine neuerliche Bestätigung.

Die VhU mahnt die hessische Schulpolitik, dem Grundsatz des Vorrangs der Prävention vor der späteren Reparatur mehr Geltung zu verschaffen: "Wir müssen zudem in Zeiten leerer Staatskassen die Bildungsfinanzierung im Studium gebührenpflichtig machen und diese Einnahmen in Kindergärten und Grundschulen stecken", forderte Feuchthofen. Dazu gehöre auch, bereits im Elementar- und Primarbereich ein hochwertiges System der Qualitätssicherung aufzubauen, das die von der KMK in Aussicht gestellten neuen Qualitätsstandards konsequent umsetzen und begleiten könne. "Andere Länder wie Bayern machen uns dies bereits konsequent mit der Einführung von Vergleichs- und Orientierungsarbeiten an Grundschulen vor", erläuterte der VhU-Bildungsexperte: "Die Landesregierung soll nun daher auch auf diesem Feld der Schulreform den Schnellgang einlegen".

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt Telefon: 069/958080, Telefax: 069/958081 26

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