Pressemitteilung | VhU - Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. - Hauptgeschäftsstelle

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im Februar 2015 / Fasbender: "Ungelernte Langzeitarbeitslose müssen Chancen einer Ausbildung sehen und ihre Mühen auf sich nehmen wollen"

(Frankfurt am Main) - Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Februar um
1.106 auf 188.613 gefallen. Der Arbeitsmarkt ist damit weiterhin in guter Verfassung. "Aus den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit wird überdeutlich, dass das Arbeitslosigkeitsrisiko Nr. 1 eine fehlende Ausbildung ist. Dies trifft auf über die Hälfte der Arbeitslosen in Hessen zu. Unter den sozialversicherten Beschäftigten hat dagegen nur rund jeder siebte keinen Berufsabschluss. Von erfolgreichen Berufsabschlüssen oder zumindest Teilqualifikationen profitieren bei einem wachsenden Fachkräftemangel sowohl die Wirtschaft als auch die Langzeitarbeitslosen. Politik, Arbeitsagenturen und Jobcenter sowie die Arbeitgeber können hier unterstützen. Vor allem müssen aber die Langzeitarbeitslosen selbst die Chancen einer Ausbildung erkennen und die Mühen und die währenddessen vielleicht geringere Bezahlung auf sich nehmen wollen. Es gibt keine erfolgsversprechende Abkürzung in eine dauerhafte Beschäftigung", sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).

Das eigene Engagement der Betroffenen sei für die Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten entscheidend. "Weiterqualifizierende Maßnahmen werden bereits in ausreichendem Maße angeboten. Leider werden diese gerade von Langzeitarbeitslosen nur sehr wenig genutzt. Das muss besser werden. Nach einer möglichst schnellen Vermittlung - in vielen Fällen auch in gering entlohnte Tätigkeiten - sollte eine Weiterqualifizierung anschließend möglichst berufsbegleitend und eng an den Bedürfnissen des jeweiligen Unternehmens erfolgen. So ist der Aufstieg durch eigene Anstrengungen möglich", so Fasbender. Dass dies in der Praxis funktioniere, zeige sich aktuell an den ersten Erfolgen des Projekts "Aufstiegscoach", das Ende 2013 von der VhU gemeinsam mit dem Hessischen Sozialministerium und den Jobcentern in Offenbach, Waldeck-Frankenberg sowie Schwalm-Eder ins Leben gerufen wurde.

Die größte Chance auf den Einstieg in Arbeit für Ungelernte biete der Helfermarkt mit naturgemäß niedriger Entlohnung. "Ohne Ausbildung können Langzeitarbeitslose oft zunächst nur sogenannte Helfertätigkeiten übernehmen. Der seit Januar bundesweit geltende Mindestlohn ist hier eine ernsthafte Zugangshürde. Gerade für Langzeitarbeitslose wäre es wichtig, dass diese statt für 6 Monate für mindestens 12 Monate vom Mindestlohn ausgenommen werden. Wir fordern Ministerpräsident Bouffier und Wirtschaftsminister Al Wazir dazu auf, sich für diese Chancenerhöhung bei der anstehenden Überarbeitung des Mindestlohngesetzes im Bund einzusetzen", sagte Fasbender.

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU) Pressestelle Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main Telefon: (069) 95808-0, Fax: (069) 95808-126

(mk)

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