Pressemitteilung | VhU - Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. - Hauptgeschäftsstelle

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im Juni 2016 / Fasbender: "Weniger Erwerbstätige im produzierenden Gewerbe sind Warnsignal" / "Gegensteuern, solange es uns noch gut geht!"

(Frankfurt am Main) - Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Juni 2016 um 2.554 auf 168.571 gefallen. "Erfreulich ist auch die anhaltende Rekordbeschäftigung in Hessen. Im ersten Quartal 2016 waren rund 3,35 Millionen Personen erwerbstätig. 36.400 mehr als im entsprechenden Vorjahresquartal und so viele wie noch nie im ersten Quartal des Jahres", sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).

Wer sich aufgrund der jetzt noch täuschend guten Lage am Arbeitsmarkt in Sicherheit wiege, verkenne aber die Zeichen der Zeit. Die gute Konjunktur werde getragen von Sonderfaktoren, die sich schnell ändern könnten. Schon jetzt gebe es erste Anzeichen für einen beginnenden Abschwung am Arbeitsmarkt. "Die Zahl der Erwerbstätigen im produzierenden Gewerbe - ohne Baugewerbe - geht im Vergleich zum Vorjahr bereits seit dem 2. Quartal 2015 zurück. Hessen steht hier sogar noch schlechter da als Deutschland insgesamt. Dies ist ein deutliches Warnsignal. Denn das produzierende Gewerbe bildet die Basis unseres wirtschaftlichen Erfolgs. Wo weniger Menschen etwas produzieren, braucht man auch weniger Logistik, weniger Handel und weniger Dienstleistung. Es ist daher zu befürchten, dass die gute Zeit am Arbeitsmarkt bald zu Ende geht. Die schwarz-rote Regierungskoalition in Berlin, die eine Umverteilungsmaßnahme auf die andere gestapelt hat, muss jetzt entschieden gegensteuern, statt neue zusätzliche Belastungen nachzuschieben. Wir fordern die Landesregierung auf, sich über den Bundesrat und ihre Parteien für einen unverzüglichen finanziellen und regulatorischen Belastungsstopp von Unternehmen und für Stabilität bei den Lohnzusatzkosten einzusetzen. Gegenzusteuern ist einfacher, solange es uns noch gut geht", sagte Fasbender.

Forderungen nach mehr steuer- und beitragsfinanzierten Leistungen und regulatorischen Eingriffen in die Arbeitswelt seien verfehlt. Immer neue soziale Wohltaten wie die Rente mit 63 und die Mütterrente trieben zwangsläufig die Lohnzusatzkosten in die Höhe. Außerdem führten unnötige Eingriffe wie der Mindestlohn und neue Auflagen bei Werkverträgen und Zeitarbeit dazu, dass zusätzliche Bürokratie den Unternehmen die Luft zum Atmen nehme. "Wenn Arbeit immer teurer und komplizierter wird, ist dies Treibstoff für den Abschwung am Arbeitsmarkt. Wollen wir wirklich erst auf den Abschwung warten und dann schmerzhafte Einschnitte vornehmen, wie Anfang des Jahrtausends", fragte Fasbender.

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU) Pressestelle Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main Telefon: (069) 95808-0, Fax: (069) 95808-126

(dw)

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