Pressemitteilung | VhU - Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. - Hauptgeschäftsstelle

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im März / Fasbender: "Ungelernte, Langzeitarbeitslose und Junge vom Mindestlohn ausnehmen, um den Flurschaden am Arbeitsmarkt zu begrenzen"

(Frankfurt am Main) - Die Zahl der Arbeitslosen ist im März um 3.273 auf 189.721 zurückgegangen. Dank des praktisch ausgefallenen Winters gibt es damit erstmals seit vielen Monaten etwas weniger Arbeitslose als im Vorjahresmonat (März 2013: 190.639). "Mit dem morgen im Bundeskabinett zur Verabschiedung anstehenden Mindestlohn wird der Arbeitsmarkt einer beispiellosen Belastungsprobe unterzogen. Um den Flurschaden am Arbeitsmarkt wenigstens zu begrenzen, appelliere ich an Ministerpräsident Volker Bouffier, sich jetzt im Bundesrat für die dringend erforderlichen Ausnahmen einzusetzen. Mit dem gefährlichen Abenteuer eines willkürlichen bundeseinheitlichen Mindestlohns werden gerade die Chancen der größten Problemgruppe am Arbeitsmarkt, der Ungelernten, weiter verschlechtert. Die Hürden für den Eintritt in den Arbeitsmarkt werden noch höher gesetzt, und das ausgerechnet in einer Zeit, in der wir mit dem Abbau der verfestigten Arbeitslosigkeit nicht mehr vorankommen", erklärte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).

Mit 8,50 Euro hat von den großen EU-Ländern dann nur noch das von hoher Arbeitslosigkeit und insbesondere Jugendarbeitslosigkeit geplagte Frankreich einen höheren Mindestlohn. Mindestlohn verfestigt den Kern der Langzeitarbeitslosen. Diese Gefahr droht auch Hessen. Hier gibt es rund 65.000 Langzeitarbeitslose und rund 175.00 erwerbsfähige Arbeitslosengeld-II-Bezieher, die seit zwei, drei, vier oder mehr Jahren Leistungen beziehen. "Um für Ungelernte und Langzeitarbeitslose den Einstieg in Arbeit nicht zu verbarrikadieren, müssen sie für mindestens zwölf Monate vom Mindestlohn ausgenommen werden. Das Gleiche muss für junge Menschen bis zum Alter von 21 gelten - und nicht nur bis zum 18. Lebensjahr. Denn die meisten beginnen heute ihre Ausbildung erst später als mit 18. Der Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde kann junge Leute nämlich dazu verführen, lieber einen Job anzutreten und gleich Geld zu verdienen anstatt die Anstrengung einer Ausbildung auf sich zu nehmen, weil das Mindestlohn-Monatsbrutto von über 1.400 Euro weit über jeder Ausbildungsvergütung liegt. Für ein erfolgreiches Berufsleben ist aber nichts wichtiger als eine abgeschlossene Ausbildung, die am besten möglichst zügig nach der Schule aufgenommen wird", sagte Fasbender.

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU) Dr. Ulrich Kirsch, Leitung, Presse und Kommunikation Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main Telefon: (069) 95808-0, Fax: (069) 95808-126

(cl)

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