VhU zum Equal Pay Day am 20. März 2015 / Fasbender: "Bei gleicher Leistung verdienen Frauen so viel wie Männer" Lohnunterschiede entfallen auf das Berufswahlverhalten und familienbedingte Auszeiten

(Frankfurt/Main) - "Die statistische Differenz der Durchschnittsverdienste von Männern und Frauen in Deutschland von 22 Prozent ist völlig ungeeignet, um daraus eine Lohnungerechtigkeit abzuleiten. Frauen arbeiten anders und verdienen deshalb weniger: Sie arbeiten eher im Gesundheitsbereich oder im Büro statt an der gut bezahlten Werkbank, haben familienbedingt Pausen und kommen dann in Teilzeit wieder. Die angebliche Lohngerechtigkeitslücke schrumpft so bereits auf 7 Prozent, wie auch das Statistische Bundesamt festgestellt hat. Nimmt man lange Erwerbspausen, weniger Berufserfahrung und Qualifikationsverluste hinzu, bleiben kaum etwas Messbares übrig", sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der VhU.

"Wer Entgeltungleichheit abbauen will, muss woanders ansetzen: Die langen Auszeiten von Frauen mit Familienverantwortung müssen verringert werden. Es muss mehr Frauen ermöglicht werden, in Vollzeit tätig zu sein. Hierzu müssen vor allem eine gute Kinderbetreuung sowie Ganztagsschulangebote weiter vorangebracht werden. Frauen sollten darin unterstützt werden, in Zukunft das gesamte Berufswahlspektrum wahrzunehmen und sich somit neue Berufs-, Aufstiegs- und Einkommenschancen zu erschließen. Gerade im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich bestehen Karrierechancen und gute Verdienstaussichten für Frauen", sagte Fasbender.

Männer bevorzugen bei der Wahl ihrer Ausbildungsberufe technische Berufe: Kfz-Mechaniker (Platz 1), Industriemeachniker (2), Elektroniker (4), Fachinformatiker (7), Mechantroniker (13). Bei Frauen findet sich der erste gut bezahlte technische Beruf, die Kraftfahrzeugmechatronikern, auf Platz 43, die sehr gut bezahlte Industriemechanikerin auf Platz 47. Bei der Studienwahl sieht es schon anders aus: Hier wählen Frauen inzwischen ebenfalls Betriebswirtschaftslehre (Platz 1) und Jura (Platz 4), die Männer haben aber unter ihren Top 10 noch die in besonders gut bezahlte industrienahe Berufe führende Technikfächer: Maschinenbau (2), Informatik (3), Elektrotechnik (4), Wirtschaftsingenieur (6) und Wirtschaftsinformatik (9), die bei Frauen fehlen.

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(sy)