Pressemitteilung | VhU - Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. - Hauptgeschäftsstelle

VhU zum Gesundheitsfonds: Fasbender: „Gesundheitsfonds wäre nur Placebo“ / Medizinische Grund- und Zusatzversorgung trennen / Gesundheitsallianz gefordert

(Frankfurt am Main) - „Nur wer vernünftig über die Gesundheitsleistungen redet, kommt zu vernünftigen Finanzierungslösungen. Wir brauchen mehr Markt im Gesundheitsmarkt, die Beschränkung der solidarischen Finanzierung auf eine medizinische Grundversorgung und mehr Planungssicherheit für Spitzenleistungen der medizinischen Forschung “, so Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) zur Diskussion um einen Gesundheitsfonds. Die alarmierenden Ergebnisse der jüngsten Finanzentwicklung machten den Handlungsbedarf deutlich. Bei der seit Jahren zerredeten Gesundheitsreform brauche Deutschland eine große Lösung, die das System zukunftssicher mache und sofort ein Volltreffer werde. Dazu müsse die Finanzierung vom Arbeitsverhältnis abgekoppelt werden. Die lohnbezogene Beitragsfinanzierung sei auf ein einkommensunabhängiges Gesundheitsprämienmodell mit Auszahlung des Arbeitgeberanteils in den Bruttolohn und steuerfinanziertem sozialen Ausgleich für einkommensschwache Versicherte umzustellen. „Ein Gesundheitsfonds wäre nur ein Placebo. Er gaukelt Reform vor und löst die bestehenden Probleme nicht“, so Fasbender. Auch ein bloßes Festschreiben des Arbeitgeberbeitrages wäre nur ein Stehenbleiben auf halbem Wege.

„Moderne Gesundheitspolitik braucht die richtige Balance aus staatlich abgesicherter Grundversorgung und privater Zusatzleistungen“, erläuterte der Hauptgeschäftsführer der Spitzenorganisation der hessischen Wirtschaft. Das bedeute auf der einen Seite eine strikte Begrenzung des Ausgabenwachstums durch mehr Wettbewerb auf allen Ebenen im Gesundheitswesen und mehr Eigenverantwortung der Versicherten durch mehr Selbstbeteiligung und mehr Kostentransparenz. Vertragsfreiheit für Krankenkassen und Leistungserbringer sei die zentrale Voraussetzung für einen Kosten senkenden und Qualität sichernden Wettbewerb.

Gerade weil auch die Erwerbsbevölkerung immer älter werde, sei es auf der anderen Seite unser aller Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Menschen möglichst lange möglichst gesund blieben. Es gelte, die medizinische Forschung in Deutschland in ihrer Innovationsfähigkeit nicht durch ein allzu restriktives Arzneimittelverordnungs-Wirtschaftlichkeits-Gesetz zu beschädigen, sondern ihr Planungssicherheit zu geben und sie ihr enormes Potenzial entfalten zu lassen. „Auch hier ist mehr Markt und weniger Staat die Lösung“, so Fasbender Gerade die Hochtechnologie mit der Mikrosystemtechnologie als der Fortschrittsdisziplin schlechthin und neue Bild gebende Verfahren ermöglichten es, schon sehr früh Krankheiten zu entdecken und deshalb auch schonend und oft ohne größere operative Eingriffe zu heilen – und dadurch wiederum nicht selten Kosten zu sparen. Deshalb fordere die VhU eine Allianz der Gesundheitswirtschaft, der Krankenversicherungen und der politischen Entscheider in Hessen, die Gesundheitsversicherung zukunftsfähig zu machen.

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU) Heike Krasemann, Referentin, Pressestelle Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main Telefon: (069) 95808-0, Telefax: (069) 95808-126

(sk)

NEWS TEILEN: