VhU zum Kita-Streik / Fasbender: "Unbefristeter Streik nach differenziertem Arbeitgeberangebot ist Verrohung der Sitten."

(Frankfurt am Main) - "Zwischen zwei Entgelttarifrunden noch eine pauschale Höhergruppierungs-Runde um 10 Prozent einzuschalten, schnell die Verhandlungen abzubrechen, obwohl die kommunalen Arbeitgeber konkrete Verbesserungen bei der Eingruppierung dort angeboten haben, wo die Anforderungen gestiegen sind, stellt eine Verrohung der Sitten in Tarifkonflikten dar", bewertete Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) den unbefristeten KITA-Streik durch die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.

Dass darunter nun viele Eltern und Kinder in Hessen leiden müssten und indirekt auch die Arbeitgeber aus allen anderen Branchen, weil viele Arbeitnehmer später oder gar nicht zur Arbeit kämen, lasse nicht gerade auf sorgfältige Abwägung verhältnismäßiger Arbeitskampfmittel schließen. Kluge Arbeitnehmer kalkulierten auch die Bezahlbarkeit ihrer Forderungen durch ihre Arbeitgeber mit ein.

"Faires Benehmen ist ein Schlüssel zum Erfolg guter Tarifverträge", so Fasbender. Die Gehälter von Erzieherinnen und Erziehern lägen aktuell zwischen 2.590 Euro und 3.750 Euro, Kita-Leitungen erhielten bis zu 4.750 Euro. Und dort, wo die Anforderungen gestiegen seien, also bei Sprachförderung oder Inklusion, hätten die kommunalen Arbeitgeber aktuell ein Verhandlungsangebot mit bis zu 443 Euro mehr pro Monat auf den Tisch gelegt. Dies in Bausch und Bogen zu verwerfen und unbefristete Streiks auszurufen, nur weil man eine pauschale Höhergruppierung durchsetzen wolle, sei durch nichts gerechtfertigt. "Wer glaubt, immer an die Grenzen gehen zu müssen, wird früher an seine Grenzen stoßen als nötig", so der VhU-Hauptgeschäftsführer.

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(sy)