Pressemitteilung | VhU - Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. - Hauptgeschäftsstelle

VhU zur Kombilohn-Debatte: Fasbender: "Initiative 50 Plus muss eingebunden sein in schlüssige Gesamtstrategie Niedriglohnsektor." / VhU fordert Anreizsystem für Fallmanager bei der Stellenvermittlung

(Frankfurt am Main) - "Wir brauchen eine Gesamtstrategie für den Niedriglohnsektor, die intensive Aktivierung der Langzeitarbeitslosen mit der gezielten Förderung der Stellenvermittlung durch die Fallmanager verbindet", sagte Volker Fasbender, der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände zur von Bundesminister Müntefering angekündigten "Initiative 50 Plus". Diese ziele zwar auf einen richtigen Mentalitätswandel für eine höhere Erwerbsbeteiligung Älterer, schaffe aber beim Thema Kombilohn nur ein isoliertes Instrument.

"Zunächst einmal stellen wir fest, dass der Gesetzgeber erfreulicherweise den Kombilohn zur Realität gemacht hat. Denn er hat auf Anregung der Arbeitgeber inzwischen die Anrechnungsmöglichkeiten schon zweimal verbessert", so Fasbender. Wer als Langzeitarbeitsloser eine einfache Arbeit aufnehme, habe in der Regel mehr Geld zur Verfügung als ohne Arbeitsaufnahme. Auch Möglichkeiten zur finanziellen Unterstützung von Arbeitgebern, die einfache Arbeit anböten, sehe das geltende Recht z. B. durch den Eingliederungszuschuss bei Einstellung von Arbeitslosen mit Vermittlungshemmnissen bereits vor.

Der Schlüssel zur Lösung des Problems der Langzeitarbeitslosigkeit liege jedoch in der erheblichen Steigerung der Vermittlung einfacher Arbeitsplätze. Hier sollte nach Auffassung der VhU angesetzt werden: Je besser diese Vermittlung gelinge, umso größer seien die Chancen für die Aktivierung der Langzeitarbeitslosen und damit auch zum Abbau der hohen Langzeitarbeitslosigkeit. Die Verantwortung für diese entscheidende Schnittstelle liege in Händen der Fallmanager der Bundesagentur für Arbeit und der optierenden Kommunen. Die Fallmanager hätten sich bislang um zu viele andere Dinge kümmern müssen. Daher hätten sie zu wenig Zeit und keine finanziellen Anreize für echte Vermittlungsbemühungen gehabt. Weshalb es bisher auch nur unzureichend gelungen sei, Langzeitarbeitslose wieder in Arbeit zu bringen.

"Wir schlagen daher ein anreizgestütztes Managementsystem für Fallmanager und Klienten vor, das den Fallmanager zum Integrationsprofi macht, der sich voll auf die Vermittlung konzentrieren kann und von allen anderen Aufgaben entlastet wird", so der Hauptgeschäftsführer der Spitzenorganisation der hessischen Wirtschaft. Der Fallmanager solle offene Stellen einwerben, Klienten bewerten, Trainer und Vermittler nach Bedarf zukaufen und die Eingliederungsmaßnahmen durchführen.

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU) Heike Krasemann, Referentin, Pressestelle Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main Telefon: (069) 95808-0, Telefax: (069) 95808-126

(sk)

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