Pressemitteilung | VhU - Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. - Hauptgeschäftsstelle

VhU zur Rente mit 63 / Fasbender: "Schwarz-rotes Rentenpaket teuerstes Wahlgeschenk aller Zeiten: frauenfeindlich, jugendfeindlich und belastend für alle."

(Frankfurt am Main) - "Wenn die Rente mit 63 käme wie geplant, ist sie zusammen mit der Mütterrente das teuerste Wahlgeschenk aller Zeiten: Es summiert sich bis 2030 auf über 200 Mrd. Euro. Das Rentenpaket ist darüber hinaus frauenfeindlich, jugendfeindlich und belastend für alle, sogar für die Rentner. Das ist viel zu viel neue Ungerechtigkeit und ein viel zu hoher Preis nur dafür, dass die SPD ihren Frieden mit den Gewerkschaften macht", sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) mit Blick auf den morgen im Kabinett vorgestellten Referentenentwurf.

Die Bundesregierung rechne damit, dass jeder vierte Anspruchsberechtigte von der Rente mit 63 auch Gebrauch macht: Das wären 50.000 jährlich. Und das führt zu jährlich steigenden Mehrausgaben von anfangs 1,9 Mrd. Euro (2015) bis zu 3,1 Mrd. Euro (2030). Fachleute erwarteten jedoch eine deutlich höhere Inanspruchnahme. Hinzu kämen Beitragsausfälle jeweils in der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung für zwei und mehr Jahre. Schließlich fürchte die Bundesagentur für Arbeit eine neue Frühverrentungswelle nach dem Muster "mit 61 arbeitslos, mit 63 Rente" und rechne mit jährlichen Mehrkosten von über 2 Mrd. Euro.

"Die Rente mit 63 ist ungerecht gegenüber den jüngeren Generationen, den Frauen, den schlechter Verdienenden und den Rentnern selbst, deren Rentensteigerung dadurch geringer ausfällt", so Fasbender weiter. Es gebe keine Begründung dafür, dass 13 rentennahe Geburtsjahrgänge (1951-1963) durch einen früheren, abschlagfreien Rentenzugang gegenüber allen anderen Jahrgängen privilegiert würden. Bezahlen müssten das in den nächsten Jahren vor allem die Jüngeren, die infolge des sinkenden Rentenniveaus sowieso eine geringere Rente erwarteten als die Nutznießer der Rente mit 63, und das, ohne später selbst einmal einen Anspruch auf Rente mit 63 verwirklichen zu können. Von den Personen, die die Voraussetzungen für die Rente mit 63 erfüllen, sind fast 86 Prozent Männer und nur gut 14 Prozent Frauen. Von einer gleichstellungspolitischen Ausgewogenheit könne also keine Rede sein. Außerdem begünstige die Rente mit 63 Besserverdiener: Die Anspruchsberechtigen kämen auf eine durchschnittliche monatliche Rentenhöhe von 1.365 Euro, während die übrigen Versicherten nur mit einer durchschnittlichen monatlichen Rente in Höhe von 703 Euro rechnen könnten.

"Auch für den Arbeitsmarkt ist die Rente mit 63 eine Katastrophe. Die gesamte Fachwelt - in Deutschland und außerhalb - schüttelt darüber nur den Kopf", so der VhU-Hauptgeschäftsführer. Sie konterkariere die schwierigen, aber in den letzten Jahren sehr erfolgreichen Bemühungen, endlich von der Frühverrentung wegzukommen und die Menschen angesichts der demografischen Herausforderungen wieder länger in Arbeit zu halten. Immerhin habe sich die Erwerbsquote der 55 bis 64-Jährigen in Deutschland in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt und liege jetzt bei 61,5 Prozent. Damit liege Deutschland im europäischen Ranking mittlerweile auf dem zweiten Platz hinter Schweden.

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU) Dr. Ulrich Kirsch, Leitung, Presse und Kommunikation Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main Telefon: (069) 95808-0, Fax: (069) 95808-126

(cl)

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