Pressemitteilung | Deutscher Reiseverband e.V. (DRV)

Vier verkaufsunterstützende Systeme präsentiert / Noch keine befriedigende Lösung für Serviceentgelte

(Berlin) – Über das Einbeziehen von Serviceentgelten in Verkaufsprozesse sowie die Entgelt-Berechnung in den Reisebüro-Systemen hat gestern der Ausschuß Informationstechnologie (IT) des Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalter Verbands (DRV) unter Vorsitz von Detlev Koch (Thomas Cook Vertriebs GmbH, Berlin) in der Berliner Verbandsgeschäftsstelle beraten. Kritisiert wurden unter anderem zu hohe oder – wie bei der BSP-Lösung – noch offene Preise, mangelnde Möglichkeiten, von Voreinstellungen abzuweichen, sowie das Fehlen von Bruttopreisdarstellungen und Lösungen für Non-IATA-Büros. Die Computerreservierungs-Systeme (CRS) könnten erst reagieren, wenn die Geschäftsverhältnisse zwischen Leistungsträgern, Consolidators und Reisebüros geklärt sind, stellte Ausschußmitglied Anja Graulich (Sabre Travel Network, Frankfurt am Main/Hamburg) klar. Einig waren sich die IT-Experten, daß hier dringender Klärungsbedarf besteht.

Ausführlich wurden im Ausschuß verkaufsunterstützende Systeme für Reisebüros präsentiert. Für Amadeus Germany stellten Verkaufsleiter Michael Mann und Anwendungsspezialistin Nicole Zapp Destino vor, das sowohl als Bestandteil des „Vista Leisure Packs“ als auch zusätzlich für 35 Euro pro Monat und Terminal erhältlich ist: Vorzüge seien unter anderem die Kinderpreis-Ermittlung durch Geburtsdaten-Eingabe sowie Suchfunktionen anhand frühester Abflugtermine und alternativer Flughäfen. Trefferquoten für Kundenwunsch-Abfragen bei Hotels würden prozentual dargestellt, erläuterte Nicole Zapp. Bilder und Katalogdarstellungen der Unterkünfte könnten ausgedruckt und Zimmercodierungen angezeigt werden. Je 10 und maximal 120 Angebote würden online überprüft und das gewünschte automatisch in die Toma-Maske überspielt. Ketten werde eine Steuerungsfunktion mit hinterlegter Veranstalter-Priorisierung angeboten.

My-Sabre-Merlin-Key-Account-Betreuer Kay Rahn präsentierte Merlin-Shop mit Zugriff auf veranstalterübergreifende Kurzfrist-, Pauschal-, Charterflug- und Mietwagendatenbanken und hob die Möglichkeit des Maskenabspeicherns bei Last-Minute- und Pauschalangeboten hervor. Wenige Mausklicks führten zum Ziel, auch ein Zurückspringen sei jederzeit möglich. Je fünf Vakanzen könnten gleichzeitig abgefragt werden, sagte Kay Rahn und verwies auf die Möglichkeit, Anbieterofferten nicht nur täglich zu aktualisieren. Für Betriebsstellen seien Ausblende- und Steuerungsfunktionen realisiert, Regionalinformationen kämen von Traveltainment. Preise würden erforderlichenfalls nach der automatischen Übernahme in die Merlin-Maske aktualisiert.

Anja Graulich, Marketingleiterin des Sabre Travel Networks, stellte Flight Express vor, dessen Pilotphase in zwei Wochen beginnen soll. Die Schnellanfrage von Flight Express, das als Teil von Merlin-Shop ausgeliefert werden soll, zeige ausschließlich verfügbare Flüge und Tarife an. Abgefragt werden könne unter anderem nach Klassen, Erwachsenen, Jugendlichen, Kleinkindern oder Firmen-Codes, aber auch weiteren Flugzeiten und günstigeren Alternativen. Die Datenbank umfasse sowohl Public- als auch Nego-Fares, Consildatorangebote, Charter- und Niedrigpreisflüge. Vielfach seien bei konkreten Abfragen allerdings CRS- und Consolidatortarife günstiger als Billigflieger, berichtete Anja Graulich von ersten Erfahrungen. Vorbehaltlich der Klärung von Parametern, solle die Kalkulation von Serviceentgelten nach Consolidator, Passagier, Flug oder Tariftyp getrennt, pauschal oder prozentual möglich sein.

Ralf Usbeck von Traveltainment und Ralf Jade vom IFF stellten als Vorzüge des gemeinsam entwickelten Bistro-Portals Einfachheit sowie Fokus auf Angebote und Geschwindigkeit für Touristik-Büros heraus. Mit Hilfe einer Fuzzy-Logik erfolge die „weiche Suche“ in einer Online-Datenbank mit 600 Datensätzen, wo Last-Minute- und Pauschalreisen parallel abgefragt werden könnten. Daten würden zurückgeschrieben und auch nachgestellte Flugkapazitäten eingepflegt. Alle Angebote seien mit Preisen hinterlegt. Durch das – ebenfalls prozentual ausgewiesene – Erfüllen von Kundenwünschen seien nach Erfahrungen von Online-Portalen um die Hälfte höhere Reisepreise erzielbar. Bei den Hotels stehe Ketten und Kooperationen eine Memo-Funktion zur Verfügung, aufgerufen und ausgedruckt werden könnten spezifische Wetter- und Klimadaten, ein Eventkalender sowie Infos zu Abflughäfen und Vorabend-Check-in, erläuterte Ralf Usbeck. In das Flugmodul sei eine No-Frills-Applikation von Partners Software integriert. Ab Juli soll das Bistro-Portal Einzelbüro-Betriebsstellen für monatlich 75 Euro zur Verfügung stehen, über Kooperationen würden günstige Paketlösungen angeboten.

Im Tourmanager, so Frank Gerber von der Tourmanager E-Commerce GmbH, würden die Module Katalog, Spätbucher, Baustein und Charter zur Verfügung gestellt, bei „Spätbucher“ sogar mit Ersparnis-Anzeige zum bisherigen Katalogpreis. Abfragen könnten mit Hilfe von Reiselängen-Einstellung, Unterscheidung nach Nah- und Fernzielen, Mindestkategorie bei Katalog-Sternen oder einem Preislimit vorgenommen werden. Die Wunschfunktion stelle jeweils sofort die Zahl der Hotels mit den gewünschten Eigenschaften dar. Der Tourmanager eröffne Zugriff auf über 6.000 Hotels mit Budget-Kinderpreisen. Ausgebuchte Angebote werden Frank Gerber zufolge markiert, aber nicht ausgeblendet. Daten würden wie beim bisherigen Tourmanager in diverse CRS übergeben. Das Baustein-Modul eröffne die Auswahl nach Themen wie Cityhotels, Nur-Hotels, Erlebnisparks oder etwa Wintersport.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Reisebüro und Reiseveranstalter Verband e.V. (DRV) Albrechtstr. 10, 10117 Berlin Telefon: 030/28406-0, Telefax: 030/28406-30

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