Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)

Volksbanken und Raiffeisenbanken bleiben auf Wachstumskurs

(Berlin) - Die Geschäftsentwicklung der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken im dritten Quartal 2003 ist positiv verlaufen. Wie der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) mitteilt, stieg die addierte Bilanzsumme der genossenschaftlichen Banken im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,7 Milliarden Euro auf insgesamt 555,6 Milliarden Euro. "Auch in dem weiterhin schwierigen konjunkturellen Umfeld bleiben die Volksbanken und Raiffeisenbanken auf Wachstumskurs", so BVR-Präsident Dr. Christopher Pleister.

Konjunktur prägt das Kreditgeschäft

Das Kreditwachstum im Kundengeschäft erreichte mit einem Plus von 1,2 Milliarden Euro (0,4 Prozent) das Vorjahresergebnis. Das gesamte Kreditvolumen der Volksbanken und Raiffeisenbanken belief sich im September 2003 auf 342,4 Milliarden Euro. Die Nachfrage im Kreditgeschäft war geprägt von der wirtschaftlichen und konjunkturellen Situation: Die langfristigen Kredite trugen maßgeblich zum Wachstum bei. Sie stiegen bis September 2003 um 9,6 Milliarden Euro (3,8 Prozent) auf 263,6 Milliarden Euro. Dagegen war ein Rückgang der mittelfristigen Kredite um 4 Milliarden Euro (11,7 Prozent) auf 30,4 Milliarden Euro zu verzeichnen. Ebenso gingen die kurzfristigen Forderungen etwas leichter um 8,2 Prozent auf 48,3 Milliarden Euro zurück.

Bestände der Sichteinlagen gestiegen

Ähnlich wie im vergangenen Jahr präferierten die Kunden vor allem liquide Einlageformen. Allein die Sichteinlagenbestände sind um 10,3 Milliarden Euro (9,9 Prozent) auf 114,3 Milliarden Euro gestiegen. Die Spareinlagen wuchsen im Gegensatz zum Vorjahr erfreulich um 3,8 Milliarden Euro (2,2 Prozent) auf 176,1 Milliarden Euro, während das Volumen der Sparbriefe zurückging. Die befristeten Einlagen sanken um 3,1 Milliarden Euro (3,8 Prozent) auf 79,1 Milliarden Euro. Insgesamt wiesen die Kundeneinlagen ein Plus von 8,0 Milliarden Euro (2,1 Prozent) auf. Die Volksbanken und Raiffeisenbanken verwalteten somit Ende September 2003 Einlagen im Gesamtbetrag von 395,5 Milliarden Euro.

Fusionstempo leicht gebremst - Konsolidierungsprozess hält an

Im Laufe des letzten Jahres haben insgesamt 95 Volksbanken und Raiffeisenbanken mit anderen Genossenschaftsbanken fusioniert. Dies sind 6,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das Fusionstempo wurde im Vergleich zu den Vorjahren leicht gebremst. Ende September 2003 gab es 1.408 Volksbanken und Raiffeisenbanken. "Mit der Bündelung der Kräfte liegen wir gut im Plan. Dem Ziel 'ein Markt - eine genossenschaftliche Bank' sind wir damit wieder ein Stück näher gekommen", so Dr. Christopher Pleister. Die Konsolidierungsbestrebungen der genossenschaftlichen Bankengruppe mit dem Ziel, Synergien zu heben und Kosten zu senken, würden auch in Zukunft fortgesetzt. Die breite Präsenz der Volksbanken und Raiffeisenbanken in der Fläche und damit die Nähe zu den Kunden blieben dabei gewahrt.

Ergebnisentwicklung 2003 erfreulich

Der BVR erwartet, dass sich die Ertragslage der Kreditgenossenschaften im laufenden Jahr verbessern wird. Bei gleich bleibenden Verwaltungsaufwendungen führen die leicht steigenden Zins- und Provisionsspannen und die deutlich abgemilderte Risikovorsorge zu einem im Vorjahresvergleich verbesserten Betriebsergebnis nach Bewertung.

Die Zinsspanne der Kreditgenossenschaften steigt 2003 um 0,01 Prozentpunkte auf 2,50 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme. Der Rückgang des Zinsaufwandes um 0,30 Prozentpunkte auf 2,67 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme ist vor allem auf den anhaltenden Zuwachs der gering verzinsten Sichteinlagen und die wieder stärkere Dotierung kurzfristiger Spareinlagen zurückzuführen. Im Aktivgeschäft erwartet der BVR, dass von der stärkeren Ausrichtung der Konditionen am Kreditrisiko positive Impulse auf den Zinsertrag ausgehen. Ertragsbelastend wirke die seit dem zweiten Halbjahr 2002 zu beobachtende flache Zinsstrukturkurve und der weitere Abbau höherer verzinslicher Aktiva. Das Provisionsergebnis dürfte sich im Geschäftsjahr 2003 um 0,01 Prozentpunkte leicht verbessern. Eine deutlichere Erholung der Aktienkurse kann das Provisionsergebnis weiter verbessern und die Emissionstätigkeit der Unternehmen beleben. Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen der Kreditgenossenschaften werden in diesem Jahr voraussichtlich mit 2,30 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme auf dem Niveau des Vorjahres bleiben. Die Kostensenkungsprogramme, die in den Vorjahren auf den Weg gebracht worden sind, zeigten nunmehr deutlich Wirkung.

Das Teilbetriebsergebnis wird sich durch die Zunahme des Zinsüberschusses und die gleich bleibenden Betriebsaufwendungen voraussichtlich um 0,02 Prozentpunkte auf 0,78 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme verbessern. In der Summe aller Erfolg bestimmenden Faktoren des ordentlichen Geschäftes werden die Kreditgenossenschaften im Jahr 2003 ein um 0,01 Prozentpunkte gesteigertes Betriebsergebnis vor Bewertung in Höhe von 0,86 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme erzielen. Der Negativ-Saldo des Bewertungsergebnisses wird sich im Jahr 2003 um 0,27 Prozentpunkte auf - 0,42 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme verbessern.

Der Anstieg des Betriebsergebnisses vor Bewertung wird 2003 zusätzlich durch die Entlastung im Bereich des Bewertungsergebnisses verstärkt, so dass sich das Betriebsergebnis nach Bewertung überproportional um 0,28 Prozentpunkte auf 0,44 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme erhöht. Der Jahresüberschuss vor Steuern steigt um 0,01 Prozentpunkte auf 0,44 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme, während die Steuerbelastung im Vergleich zum Vorjahr fast unverändert bleibt. Der Jahresüberschuss nach Steuern dürfte deshalb mit 0,29 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme das Vorjahresniveau erreichen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Schellingstr. 4, 10785 Berlin Telefon: 030/20210, Telefax: 030/20211900

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