Pressemitteilung | KernD - Kerntechnik Deutschland e.V.

Vorurteilsfreie Bewertung der Kernenergie notwendig

(Berlin/Stuttgart) - Im Mittelpunkt der diesjährigen Jahrestagung Kerntechnik in Stuttgart steht die Forderung nach einer vorurteilsfreien Bewertung der Kernenergie in Deutschland. Dieser Energieträger deckt derzeit über 50 Prozent des Grundlastbedarfs in der Stromerzeugung der Bundesrepublik Deutschland. Vor dem Hintergrund eines notwendigen Ersatzes von Kraftwerkskapazitäten in Europa bis 2020 von etwa 200 000 Megawatt und eines bis dahin zusätzlich steigenden Strombedarfs in der selben Größenordnung darf die Option Kernenergie nicht von vorne herein ausgeschlossen werden. Als wirtschaftlicher und CO2-freier Energieträger hat sie international bereits heute ihren festen Platz im Energiemix. Die Energiepolitik anderer Industrieländer weltweit und in Europa zeigt darüber hinaus einen eindeutigen Trend zur friedlichen Nutzung der Kernenergie.

Dr. Gert Maichel, Präsident des Deutschen Atomforums, forderte auf der Jahrestagung eine diskriminierungsfreie Neubewertung der Kernenergie. „Ein generelles Neubauverbot für Kernkraftwerke, wie es die gegenwärtige Bundesregierung vorsieht, ist energiepolitisch verfehlt. Vielmehr gilt es, zukünftigen Generationen die Option Kernenergie offen zu halten.“ Vor mehr als 1 000 Teilnehmern mahnte Maichel: “Eine verantwortungsvolle Energieversorgung von morgen setzt bereits heute eine sachorientierte und ideologiefreie Bewertung aller Energieträger voraus.“ Wesentliches Kriterium sei nicht allein eine vorurteilsfreie Diskussion in der Politik, sondern auch in der Öffentlichkeit, so Maichel.

Das Deutsche Atomforum zeichnet vor diesem Hintergrund jährlich Journalisten mit dem mit 5 000 Euro dotierten Karl-Winnacker-Preis aus. Der Preis wird an Journalisten verliehen, die durch ihre Arbeit dazu beitragen, das Verständnis der Öffentlichkeit für die friedliche Nutzung der Kernenergie zu fördern. Im Rahmen der Jahrestagung Kerntechnik wird der diesjährige Preis an die freie Journalistin Dagmar Röhrlich, Köln, verliehen. Mit diesem Preis werden ihre fundiert recherchierten Beiträge im Hörfunk, die seit Jahren dazu beitragen die Diskussion über die Kernenergie zu versachlichen, gewürdigt.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Atomforum e.V. , Berlin Reinhardtstr. 14 10117 Berlin Telefon: 030/288805-0 Telefax: 030/288805-20

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